Geräusch- und emotionslos durch die Innenstadt: Mit einem Autoführerschein dürfen die blauen E-Roller gefahren werden. Foto: Steegmüller Quelle: Unbekannt

Stuttgart (seb) - In Berlin, München und Köln ist es bereits gang und gäbe, sich einen E-Roller auszuleihen und damit durch die Innenstadt zu düsen. Seit gestern steht auch in der Landeshauptstadt das Angebot zur Verfügung. Die Stadtwerke Stuttgart stellen unter dem Namen „stella-sharing“ zunächst 15 elektrisch betriebene Zweiräder bereit. Im März sollen 60 weitere folgen.

Rund 100 Kilometer weit soll man laut Stadtwerke-Geschäftsführer Olaf Kieser mit einer Akku-Ladung kommen. Dann müssen Kunden jedoch nicht, wie bei der Smart-Konkurrenz Car2Go, die Fahrzeuge, die mit Ökostrom betrieben werden, an eine Ladestation bringen. Sobald die Kapazität der Batterie unter 20 Prozent fällt, wird sie von einer Partnerfirma kurzerhand vor Ort ausgetauscht. Sie ist ebenfalls mit elektrischen Lastenrädern unterwegs. Einen Haken gibt es bei den blauen Rollern, die einer klassischen Vespa täuschend ähnlich sehen, jedoch von Emco in Niedersachsen hergestellt werden. Sie können nicht in ganz Stuttgart ausgeliehen beziehungsweise zurückgegeben werden, sondern zunächst nur in der Innenstadt.

Nach der Winterpause, die je nach Witterung in zwei bis drei Monaten beginnt, soll sich das ändern. „Ab März wollen wir die Flotte auf 75 E-Roller ausbauen, dann kann die Miete an jedem beliebigen Ort im Stadtgebiet gestartet und beendet werden“, so Kieser, der betont, dass der Einstieg in die Elektromobilität „ein logischer Baustein der städtischen Energiewende“ sei. „Mit unseren E-Rollern leisten wir einen Beitrag zur ökologischen, flexiblen und bezahlbaren E-Mobilität in der Großstadt.“

Grundsätzlich soll das Angebot Stuttgarter im Alter von 18 bis 45 Jahren ansprechen. Aber auch Touristen und Genießer, die einfach aus Spaß eine Runde fahren wollen. Nutzer finden die Fahrzeuge per Handy-App. An den Rollern, die bis zu 45 Kilometer pro Stunde schnell sind und nach Angaben des Stadtwerke-Chefs auch Steigungen wie die Neue Weinsteige mühelos bewältigen, befinden sich zwei Helme. Die Fahrt kostet 19 Cent pro Minute oder 59 Cent pro Kilometer. Egal ob man im Stau steht oder freie Fahrt hat, „abgerechnet wird automatisch der preisgünstigere Tarif“, so Kieser. Die Tagespauschale für einen Roller beträgt 29 Euro. Bei der Registrierung fallen einmalig 19 Euro an, dafür erhält man 100 Freiminuten, die nie verfallen.

www.stella-sharing.de