Mehr Uniformierte, mehr Zivilkräfte: Die Polizei wird beim Faschingsumzug erhöhte Präsenz zeigen. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Von Jan-Philipp Schütze

Stuttgart - Zum großen Faschingsumzug in der Stuttgarter Innenstadt werden morgen wieder Hunderttausende Zuschauer erwartet. Um deren Sicherheit und die der Umzugsteilnehmer zu gewährleisten, wird die Polizei mit mehr Einsatzkräften präsent sein als in den vergangenen Jahren. Auch die Veranstalter setzen mehr Ordner ein.

Faschingsumzüge in ganz Deutschland stehen in diesem Jahr unter besonderer Beobachtung. Nach den Übergriffen in der Silvesternacht haben sich die Verantwortlichen in vielen Städten Gedanken über neue Sicherheitskonzepte gemacht. So waren bei der Weiberfastnacht am Donnerstag in Köln 2500 Polizisten unterwegs. Auch in Stuttgart wird für den morgigen Faschingsumzug in der Innenstadt kräftig aufgerüstet. „Wir werden mit mehr Kräften als bisher im Einsatz sein“, sagt Polizeisprecher Thomas Ulmer. Wie viele es genau sein werden, wolle man „aus einsatztaktischen Gründen“ nicht bekannt geben. Fest steht nur, dass sowohl bei den uniformierten Beamten als auch bei den Zivilkräften zahlenmäßig aufgestockt wird. Anders als in den Vorjahren werden die Polizisten zudem nicht in ihrer Standarduniform im Dienst sein, sondern in ihrer Einsatzuniform. Die Aufrüstung, sagt Ulmer, sei zum einen den Vorfällen in der Silvesternacht geschuldet, zum anderen der Weisung von Innenminister Reinhold Gall, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung mit mehr Präsenz zu stärken.

Nicht nur direkt an der Umzugsstrecke, sondern auch im Umfeld will die Polizei aktiv sein und an neuralgischen Punkten in der Innenstadt Stellung beziehen. „Wir werden auf verdächtige Personen achten, die nicht unbedingt in das Zuschauerraster passen“, sagt Ulmer. Was angesichts der vielen verkleideten Menschen ein schwieriges Unterfangen werden dürfte. „Ein Faschingsumzug ist aus polizeilicher Sicht natürlich nicht gerade das Optimale. Es gibt aber keine Hinweise, dass irgendetwas passieren könnte.“ Auch nach dem Ende des Umzugs will die Polizei weiterhin ein wachsames Auge auf das Kneipenviertel und auch auf die große Abschlussparty bei der Brauerei Dinkelacker haben.

Bei der ausrichtenden Karnevalsgesellschaft Möbelwagen sieht man dem närrischen Treiben in der Innenstadt entspannt entgegen. „In Stuttgart ist der Faschingsumzug in den vergangenen Jahren immer sehr friedlich abgelaufen und so soll es auch bleiben“, sagt Präsident Thomas Klingenberg. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas passiert wie an Silvester in Köln.“ Zumal der Umzug tagsüber stattfinde und sich die Zahl der Alkoholisierten zu dieser Zeit noch in Grenzen halte. Dennoch werde man in diesem Jahr die Anzahl der Ordner aufstocken. „Allerdings in kleinerem Rahmen, denn das kostet uns ja auch Geld.“ Die Ordner sollen darauf achten, dass den Umzugsteilnehmern keine Zuschauer in die Quere kommen, und zudem ganz allgemein das Publikum am Straßenrand im Blick behalten. Natürlich könne man nicht für alle Eventualitäten vorsorgen, so Klingenberg. Aber: „Wenn jemand unangenehm auffällt, dann werden wir auch schnell handeln.“ Der Polizei spricht der KG-Präsident ein „großes Lob“ aus: „Sie war in den Gesprächen mit uns sehr kooperativ und entgegenkommend.“