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Stuttgart (dpa/lsw) - Baden-Württembergs Lehrer haben sich gegen Forderungen zur Abschaffung von Schulnoten ausgesprochen. „Auch bei verbalen Beurteilungen gibt es längst standardisierte Vorformulierungen“, betonte ein Sprecher des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) am Sonntag in Stuttgart. „Selbst positiv formulierte Textbausteine weisen auf Defizite des Schülers hin.“ Für die Vergleichbarkeit seien Ziffernnoten „in einem gewissen Rahmen aussagekräftig und notwendig“. Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, hatte sich zuvor für die Abschaffung von Schulnoten ausgesprochen.
„Zensuren sind nicht objektiv. Wir müssen weg von den Noten, hin zu individuellen Berichten, weil sie den persönlichen Lernfortschritten der Kinder viel gerechter werden“, hatte sie der „Bild“-Zeitung gesagt. Es sei wissenschaftlich bewiesen, dass Berichte besser seien. Kritik kam von der Vorsitzenden der Kultusministerkonferenz (KMK), Susanne Eisenmann (CDU): „Schule muss leistungsorientiert sein. Deshalb gehören auch Noten zur Leistungsmessung dazu.“
Deutsche Schüler hatten bei internationalen Vergleichstests zuletzt relativ mäßig abgeschnitten. Baden-Württembergische Schüler rutschen bei der IQB-Bildungsstudie indes im bundesweiten Vergleich ab.