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Stuttgart (dpa/lsw) - Für Landtagspräsidentin Muhterem Aras ist das mehrheitliche Votum der Deutsch-Türken für die Verfassungsreform in der Türkei auch ein Ausdruck mangelnder Integration. „Da haben wir tatsächlich noch harte Arbeit vor uns“, sagte sie am Dienstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Stuttgart. „Auf der anderen Seite müssen wir uns fragen: Warum haben wir es nicht geschafft, diese Menschen, die in der dritten Generation hier leben, für unsere Gesellschaft zu gewinnen?“
Möglicherweise hänge das mit mangelnder Wertschätzung zusammen. „Es gibt Studien, die belegen, dass Türkischstämmige sich als Bürger zweiter Klasse fühlen“, sagte Aras etwa mit Blick auf die Arbeits- und Wohnungssuche Türkischstämmiger in Deutschland.
Die Türken hatten am Sonntag nach Angaben der Wahlkommission mit gut 51 Prozent für die Verfassungsreform gestimmt, die dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan deutlich mehr Macht gibt. In Deutschland waren es zuvor rund 63 Prozent der Wahlberechtigten.