Passagiere der Airline Eurowings können auf dem Stuttgarter Flughafen bei der Gepäckaufgabe nun selbst Hand anlegen. Foto: Hauptmann Quelle: Unbekannt

Stuttgart (eh) - Die Osterreisewelle am Flughafen sorgt für lange Schlangen an den Check-in-Schaltern. Entlastung verspricht eine Neuerung: die Gepäckaufgabe am sogenannten Self Bag Drop. Fluggäste der Airline Eurowings können an bislang fünf automatischen Station in Terminal 1 ihre Koffer selbst aufgeben.

Das, was bislang die Mitarbeiter der Fluggesellschaft am Check-in übernehmen, erledigt nun der Automat. Die Bedienung des Systems klingt simpel: Mit einem Scan der Bordkarte - entweder auf Papier oder als Anzeige auf dem Smartphone - identifiziert sich der Passagier, dann führt ihn ein Menü auf einem Touchscreen in deutscher, englischer, französischer, spanischer oder türkischer Sprache durch die Gepäckaufgabe. Zum Schluss wird eine Banderole ausgedruckt, die er am Koffergriff befestigt. Ein letzter Tipp auf dem Bildschirm - und schon rollt der Koffer auf dem Band davon.

Das neue Angebot soll die Gepäckaufgabe für die Passagiere schneller als am Check-in-Schalter machen. „Der Vorgang dauert nur ein paar Sekunden, die Wartezeiten sind kürzer“, sagt Susanne Hermann von der Flughafengesellschaft. Die Leiterin der Verkehrslenkung hat die Testphase auf dem Filderairport in den vergangenen Tagen begleitet und stellt fest: „Wenn man das einmal gemacht hat, dann ist das ganz einfach.“ Sie sieht im Self Bag Drop die Zukunft der Gepäckabfertigung. Ein Vorteil sei unter anderem, dass man schon mehrere Stunden vor dem Abflug sein Gepäck aufgeben kann - für Besucher der nahen Messe sei das zum Beispiel ideal. Das System werde bereits an anderen Flughäfen angeboten, der Service habe sich dort bewährt und werde von den Fluggästen gerne genutzt. Im Sommer sollen daher weitere vier Geräte in Terminal 3 des Stuttgarter Flughafens zum Einsatz kommen, die dann auch von anderen Airlines genutzt werden können.

Freilich ist aller Anfang schwer. Während die Mitarbeiter an den Schaltern von Eurowings alle Hände voll zu tun haben, ist vor dem Self Bag Drop kaum etwas los. Noch, so räumt eine Airline-Mitarbeiterin ein, würden die Passagiere lieber gern persönlich betreut. So ganz geheuer scheint ihnen der Automat nicht zu sein. Etwas unsicher steht ein junges Paar vor dem Bildschirm. Schritt für Schritt folgt es der Anleitung - und dennoch rührt sich der Koffer keinen Zentimeter vom Fleck. Der Grund: Die beiden hatten online kein Gepäckstück mitgebucht und werden deshalb vom Automaten an den „normalen“ Check-in-Schalter verwiesen. Auch eine Familie muss sich wieder in die Schlange einreihen: Ein Koffer überschreitet das Gewichtslimit von 23 Kilogramm.