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Vergangenen Sommer trat ein hochresistenter Keim in der Intensivstation des Ulmer Universitätsklinikums auf, nun ist er auch in einem Stuttgarter Krankenhaus nachgewiesen worden. Fünf Patienten sind betroffen.

Stuttgart (dpa/lsw) - Bei fünf Patienten der Intensivstation des Krankenhauses Bad Cannstatt in Stuttgart ist ein hochresistenter Keim nachgewiesen worden. Anfang Dezember sei ein Patient zur Intensivbehandlung aufgenommen und dabei der Erreger Acinetobacter baumannii festgestellt worden, teilte Matthias Trautmann, der Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene des Klinikums Stuttgart am Mittwoch mit. Danach sei der Patient einige Zeit in einem abgetrennten und isolierten Bereich behandelt und gepflegt worden. Bei einer routinemäßigen Überprüfung sei dann bei vier weiteren Personen der Keim festgestellt worden.
Trautmann ließ offen, ob die Betroffenen Männer oder Frauen sind. Auch das Alter wurde nicht mitgeteilt. Es handele sich um zwei chirurgische und drei internistische Patienten. Sie seien nur mit dem Keim besiedelt, Symptome zeigten sie nicht. Ihr Zustand habe sich nicht verschlechtert.
Die Patienten seien durch den Keim, der gegen die meisten Antibiotika resistent sei, nicht zusätzlich gefährdet, sagte Hansjörg Bäzner, der Ärztliche Direktor der Neurologischen Klinik weiter. Die Betroffenen werden den Angaben zufolge nicht medikamentös behandelt, sondern regelmäßig desinfiziert. Nach Angaben von Trautmann sind alte, schwerkranke und immungeschwächte Menschen besonders gefährdet. Der Keim könne Infektionen auslösen. Unklar war zunächst, wie sich der Keim in der Klinik ausbreitete. Die Intensivstation wurde für weitere Aufnahmen geschlossen.
Im vergangenen Juni war schon in Ulm die Intensivstation des Universitätsklinikums wegen des Erregers Acinetobacter baumannii gesperrt worden. Drei Patienten waren damals infiziert.