Jürgen, dessen Frau sich vor vier Jahren das Leben genommen hat, steht am 13.10.2016 in Stuttgart vor einem Fenster. Foto: dpa - dpa

Nimmt sich ein Mensch das Leben, bleiben Partner, Eltern und Freunde oft hilflos zurück. Vielen fehlt ein würdiger Abschied. In Stuttgart haben Hinterbliebene mit einer ökumenischen Gedenkfeier am Samstag die Möglichkeit, sich von ihren Geliebten in Würde zu verabschieden. «Die Beerdigung fand oft unter furchtbaren Umständen statt», sagt Ellen Wittke vom Arbeitskreis Leben. Der Verein organisiert die Feier zum Gedenken an Menschen, die durch Suizid gestorben sind, einmal im Jahr.

«Freunde und Bekannte erwähnen die Toten oft nicht mehr, wir möchten zeigen, dass sie weiterhin einen Platz im Leben haben», sagt Wittke. Fester Bestandteil der Feier: Hinterbliebene können die Namen der Verstorbenen notieren, diese werden später laut vorgelesen.

Bundesweit nehmen sich nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) pro Jahr rund 10 000 Menschen das Leben. In Baden-Württemberg liegt die Zahl bei etwa 1300. Beratung bietet zum Beispiel die DGS unter www.suizidprophylaxe.de.