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Stuttgart (jps) - Auf dem Vorfeld des Stuttgarter Flughafens sind gestern am frühen Morgen zwei Passagierflugzeuge beim Ausparken zusammengestoßen. Verletzt wurde niemand, die Höhe des Schadens ist noch unbekannt. Experten untersuchen nun, wer Schuld an dem ungewöhnlichen Unfall hat.

Autofahrer kennen das: Beim rückwärts Ausparken auf dem Supermarktparkplatz einmal kurz unaufmerksam, und schon ist es passiert - ein ärgerlicher Parkrempler. Auf dem Flughafen Stuttgart ist es gestern ebenfalls zu einem Parkrempler gekommen, wenngleich in weitaus größerem Umfang. Nach Angaben von Flughafen-Sprecher Johannes Schumm ereignete sich der Zusammenstoß um kurz nach 6 Uhr während eines Schleppvorgangs. Eine Embraer 190 der KLM Royal Dutch Airlines, die Richtung Amsterdam starten sollte, rollte gerade aus ihrer Parkposition, während nebenan ein Airbus A 319 von Germanwings mit Flugziel Faro mit einem Push-back-Fahrzeug aus seiner Position geschoben wurde.

Dann passierte das Malheur: Die Flügelspitze des Airbus stieß gegen das Heck der Embraer. Beide Maschinen wurden dabei derart beschädigt, dass sie nicht mehr flugtüchtig waren. „Ein ungewöhnlicher Unfall. So etwas kommt nicht so häufig vor“, sagte Schumm. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, die Passagiere mussten die Maschinen allerdings noch vor Ort verlassen. Die Passagiere aus der Embraer wurden auf einen anderen Flug umgebucht, für den Airbus kam eine Ersatzmaschine.

Wie hoch der Schaden ist, war gestern noch unklar. Erfahrungsgemäß verursacht schon ein kleiner Kratzer an den teuren Flugzeugen relativ hohe Reparaturkosten. Experten werden nun klären, wer den Zusammenstoß verschuldet hat. „Ein Beauftragter von uns ist bereits vor Ort, um Informationen zu sammeln“, sagte Germout Freitag, Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig. Bis alles geklärt ist, müssen beide Flugzeuge auf dem Vorfeld stehen bleiben. Der Flugbetrieb werde dadurch aber nicht beeinträchtigt, so Schumm.