Flüchtlinge stehen am 14.10.2015 in der Landeserstaufnahmestelle Ellwangen (Baden-Württemberg) in einer Warteschlange zur Essensausgabe.  Foto: dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Die separate Unterbringung von Flüchtlingen nach Herkunft ist aus Sicht des Ombudsmanns für Flüchtlinge, Karl-Heinz Wolfsturm, nur das letzte Mittel für Konfliktlösungen. Schließlich könne die Eingliederung in Deutschland nicht nach Nationalitäten oder Konfessionen gehen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. „Sonderunterkünfte aufzubauen, erschwert die Integration.“ Allerdings billige er die getrennte Unterbringung von derzeit auffällig gewordenen 35 Algeriern im Stuttgarter Reitstadion. Denn durch deren Verlegung seien Konflikte beigelegt worden.
Ihm seien in der Erstaufnahme keine Konflikte zwischen Muslimen und Christen bekanntgeworden. „Wir dürfen uns nicht von Hypothesen und vorauseilenden Aktionen leiten lassen.“ Wenn es reale Konflikte gebe, würde von Personal und Ehrenamtlichen schnell reagiert werden.
Wolfsturm ist seit Anfang August 2015 als unparteiische Schiedsperson für die Landeserstaufnahmestellen (Lea) im Südwesten zuständig.