Foto: Stadt Stuttgart - Ferdinando Iannone

Stuttgart (dpa/lsw) - Um ihre Integration zu beschleunigen, pflegen Flüchtlinge künftig die sogenannten Stäffele in Stuttgart, steile Treppenanlangen an den Hängen rund um die Schwabenmetropole. Ein entsprechendes Projekt der Stadt wurde am Mittwoch vorgestellt. Den Angaben zufolge reinigt eine Gruppe von Flüchtlingen die Treppen und streicht die Geländer in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Das Projekt wird demnach durch eine Spende einer Stiftung der PSD Bank RheinNeckarSaar mit 50 000 Euro gefördert.
Für die rund 8200 Flüchtlinge, die derzeit in Stuttgart leben, stellt die Stadt nach eigenen Angaben rund 900 Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese werden in Verbindung mit einem Sprachkurs vergeben.
„Wir wollen den Flüchtlingen erste Schritte ermöglichen, wenn es darum geht, Struktur in den Alltag zu bekommen und Deutsch zu lernen“, sagte Werner Wölfle, Bürgermeister für Soziales und gesellschaftliche Integration (Grüne).
Neamatullah Barekzahi, ein 36 Jahre alter Flüchtling, lebt seit neun Monaten in Deutschland. Er kommt ursprünglich aus Afghanistan, wo er unter anderem in der Landwirtschaft gearbeitet hat. Die neue Tätigkeit findet er sehr interessant. Sein vorläufiges Fazit: „In Deutschland muss man sehr fleißig sein“.
Die Organisation und Betreuung der Projektteilnehmer ist Aufgabe von Clarissa Schubert. Besonders bewundernswert findet sie, dass die meisten Flüchtlinge die Stäffele nicht wegen des Geldes pflegen, sondern das Deutschlernen in den Vordergrund stellen.