Die leuchtend rote Stahlplastik von Marc di Suvero prägt den Eingang zum „Treffpunkt Rotebühlplatz“. Foto: Elke Grüell/vhs Quelle: Unbekannt

Stuttgart (eh) - Nach fast vierjähriger Bauzeit wurde am 17. Januar 1992 ein „Meilenstein in Stuttgarts Bildungslandschaft“ eingeweiht. Nach 25 Jahren ist der „Treffpunkt Rotebühlplatz“ nicht mehr aus dem kulturellen Leben der Landeshauptstadt wegzudenken.

Als zentraler Veranstaltungsort für Lernen, Bildung und Kultur hat sich das markante Gebäude im Herzen der Landeshauptstadt längst etabliert. Damals wie heute gilt, was Architekt Horst Haag bei der Eröffnung sagte: „Das hier ist eine Kulturwerkstatt, offen für jeden ohne Schwellenangst - zum Lernen, Informieren, Kommunizieren, mit einem einmaligen Spektrum an Kulturangeboten.“

Rund 50 Millionen Euro (damals 100 Millionen Mark) hatte die Stadt in den markanten Glasbau investiert und eine Kultureinrichtung geschaffen, die der damalige Oberbürgermeister Manfred Rommel mit einem Chemielabor verglich: „Dort werden auch verschiedene Substanzen zusammengeleert und anschließend geschaut, was dabei herauskommt.“ Denn im „Treffpunkt Rotebühlplatz“ wurden - damals ein revolutionärer Ansatz - mehrere Bildungseinrichtungen unter einem Dach vereint: die Volkshochschule vhs Stuttgart, die Stuttgarter Musikschule und den Treffpunkt 50plus; zudem beherbergt er Klassenräume der Max-Eyth- und der Robert-Mayer-Schule sowie die Gastronomie Rudolfs Küche & Café.

Lernen, Bildung, Kultur - das ist damals wie heute Credo des „Treffpunkt Rotebühlplatz“. Die Institutionen möchten im Jubiläumsjahr ins Bewusstsein rücken, was das Haus auszeichnet: Es ist ein Ort, an dem Tag für Tag interkultureller Austausch und Bildung in allen Bereichen - von der kulturellen, über die berufliche und gesundheitliche Weiterbildung bis hin zur gesellschaftspolitischen Beteiligung - stattfindet und gelebt wird.

„Es gibt kaum ein anderes Gebäude in der Stadt, in dem sich alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von Alter, Herkunft, ethnischer Zugehörigkeit oder individueller Vorbildung unter einem Dach zusammenfinden, um zu lernen“, sagt vhs-Direktorin Dagmar Mikasch-Köthner. Die Volkshochschule koordiniert im Auftrag der Stadt Stuttgart das gemeinsame Veranstaltungsprofil der Akteure. Auch in Zukunft werde das Angebot des „Treffpunkt Rotebühlplatz“ einen noch höherenn Stellenwert einnehmen, ist sie überzeugt: „Als attraktiver Wirtschaftsstandort wird die Landeshauptstadt nicht nur Ziel einer globalen, dynamischen Wanderungsbewegung bleiben, sondern auch der Fachkräftebedarf wird stetig weiter steigen. Darüber hinaus sind die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse - hervorgerufen durch Digitalisierung, Individualisierung, Flucht, Migration und Integration, Umweltverschmutzung oder Klimawandel - im Leben der Stuttgarter täglich spür- und sichtbar.“ Um für diese Herausforderungen gerüstet zu sein, wolle die Volkshochschule das Potenzial des Hauses als kulturelle Bildungsstätte mehr denn je in ihr Programm einfließen lassen.

Der „Treffpunkt Rotebühlplatz“ bietet ein Podium für Musik, Kunst und Kultur, es finden regelmäßig Veranstaltungen statt mit den Schwerpunkten Musik, Tanz, Theater und Film. Der multimedial ausgestattete Saal ist auch Experimentierbühne für ungewöhnliche und innovative Projekte. Jährlich wiederkehrende Highlights sind zum Beispiel das international renommierte Solo-Tanz-Theater Festival, das Länderfestival und der „Tag der Kulturen“. Monatlich findet etwa die Reihe „Der Autor im Gespräch“ statt, regelmäßig werden Ausstellungen mit besonderer Betonung der Fotografie angeboten.

Das Jubiläumsfest am 17. Januar startet um 18 Uhr mit einem Festakt, zu dem die Bürgerschaft eingeladen ist. Im ganzen Haus erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm mit Musik, Theater, Tanz, Film und Gesprächen. Der „Treffpunkt Rotebühlplatz“ ist geöffnet von Montag bis Samstag von 7.30 bis 23 Uhr und Sonntag von 8.30 bis 18 Uhr.