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Stuttgart (dpa/lsw) - Nach verschiedenen Boykottaufrufen im Internet gegen der Gülen-Bewegung nahestehende Firmen und Einrichtungen ermittelt die Stuttgarter Polizei wegen Volksverhetzung. Insgesamt 15 Verfahren laufen, sagte am Mittwoch ein Sprecher. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan macht Anhänger der Bewegung des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen für den gescheiterten Putschversuch in der Türkei verantwortlich. Im Internet kursierten Boykott-Listen unter anderem mit dem Aufruf: „Bitte boykottiert die Leute!!!“ Zuerst hatten die „Stuttgarter Nachrichten“ darüber berichtet.
Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft stufte solche Aufrufe als Volksverhetzung ein. Hinter den Aufrufen werden fanatische Anhänger von Erdogan vermutet. Laut Zeitung tut sich die Polizei bislang allerdings schwer, die meist anonym verbreiteten Aufrufe bestimmten Personen oder Organisationen zuzuordnen. Aus der Politik gab es jüngst deutliche Äußerungen: Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) forderte ein „deutliches Stoppsignal“, sollte sich die Boykott-Kampagne gegen rechtschaffende Unternehmer im Land bestätigen.