Der Volksvertreter als Schachfigur

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Stuttgart (eh) - Das Bürger- und Medienzentrum des Stuttgarter Landtags soll im nächsten Frühjahr eingeweiht werden. Den markanten Bau wird eine nicht minder markante Skulptur schmücken: Eine gut sieben Meter hohe Schachfigur soll den Volksvertreter symbolisieren.

Der Wettbewerb für die „Kunst am Bau“ ist entschieden: Die Kunstkommission des Landes kürte den Entwurf von Beat Zoderer zum Sieger. Acht Künstlerinnen und Künstler waren aufgefordert, für den Eingangsbereich des markanten Gebäudes ein Kunstwerk zu schaffen. Keine leichte Aufgabe, denn das Besucherzentrum liegt zum großen Teil unter der Erde. Zugänglich wird es über eine kreisrunde Agora mit Treppen und Sitzstufen sein. Über zwei Lichthöfe gelangt Tageslicht ins Innere - und in einem davon platziert Zoderer seinen „Volksvertreter“. So nennt der 61-jährige Schweizer die überdimensionale Schachfigur, die 7,20 Meter hoch sein wird. Die Skulptur ist aus zahlreichen Perspektiven sichtbar: Der Kopf der Figur erscheint auf Höhe der Rasenkante als Kugel. Im Foyer und in den Konferenzräumen im Untergeschoss des Bürger- und Medienzentrums zeigt sich der Körper der Schachfigur. Es ist ein Bauer, kein König: Das Kunstwerk soll bildlich vor Augen führen, von wem Abgeordnete gewählt werden und für wen Politik gemacht wird, heißt es.

„Wir freuen uns, einen künstlerisch qualitätsvollen und der Bedeutung des Landtags angemessenen Vorschlag realisieren zu können“, sagt die Kommissionsvorsitzende Annette Ipach-Öhmann. Dabei stand der Kunstwettbewerb unter keinem guten Stern. Nach dem ersten Anlauf 2015, bei dem 99 Entwürfe eingereicht und allesamt als zu schlecht befunden wurden, gab es nun eine Neuauflage mit acht eigens eingeladenen Künstlern. Angaben zum Honorar, das Zoderer für seine Skulptur erhält, werden nicht gemacht. Der Wettbewerb hatte insgesamt ein Budget von 100 000 Euro. Die Arbeiten der acht Künstler werden Anfang Juli im Kunstgebäude ausgestellt.