Markanter Eingangsbereich: Über die Angora mit Treppen und Sitzstufen gelangen Besucher in das zum Großteil unter der Erde liegende Bürger- und Medienzentrum.Visualisierung: Henning Larsen Architects Quelle: Unbekannt

Von Elke Hauptmann

Stuttgart - Der Countdown läuft: Das 17,5 Millionen Euro teure Bürger- und Medienzentrum des Stuttgarter Landtags wird nach Angaben der Landtagsverwaltung mit einem Festakt für geladene Gäste am 23. Juni eingeweiht. Am Tag darauf ist ein großes Bürgerfest geplant.

Im Mai vergangenen Jahres wurde der grundlegend sanierte Landtag eingeweiht, gut ein Jahr später folgt nun das dazugehörige Bürger- und Medienzentrum. Die Anfang 2015 begonnenen Arbeiten für den zum Großteil unterirdisch gelegenen Neubau zwischen Plenargebäude und Konrad-Adenauer-Straße kommen planmäßig voran, berichtet Roland Wenk, der Leiter des Amtes Vermögen und Bau Baden-Württemberg. Witterungsbedingt gebe es zwar Verzögerungen bei den Außenanlagen, „wir gehen jedoch davon aus, dass wir diese kompensieren können und die Freianlagen termingerecht fertig werden“. Momentan werden der Aufbau der Dachbegrünung hergestellt, der Außenaufzug errichtet und die Geländer an der Agora und den Lichthöfen montiert, so Wenk. Der Innenausbau samt Feinmontage der technischen Anlagen laufe auf Hochtouren - „das Gebäude erhält einen Standard und eine Medienausstattung, die seiner hochwertigen Nutzung gerecht werden“. Vom Bauwerk selbst wird wenig zu sehen sein, denn das nach dem Entwurf des Architekturbüros Henning Larsen erstellte Besucherzentrum liegt zum großen Teil unter der Erde. Über zwei Lichthöfe gelangt Tageslicht ins Innere. Zugänglich sein wird das Gebäude über eine kreisrunde Agora mit Treppen und Sitzstufen. Angelehnt an ein Amphitheater stellt sie nicht nur den Haupteingang dar, sondern wird auch als Treffpunkt für Veranstaltungen und Begegnungen dienen. Noch unklar ist laut Wenk, ob die dort geplante markante Skulptur des Künstlers Beat Zoderer rechtzeitig zur Eröffnung aufgestellt sein wird. Die Umsetzung der Idee sei nicht ganz einfach, räumt er ein. Immerhin 7,20 Meter hoch soll der „Volksvertreter“ sein, den die Kunstkommission des Landes in einem eigens initiierten Wettbewerb ausgewählt hat. Die Schachfigur wird aus zahlreichen Perspektiven sichtbar sein: Der Kopf erscheint auf Höhe der Rasenkante als Kugel, im Foyer und in den Konferenzräumen im Untergeschoss zeigt sich der Körper.

Im Bürger- und Medienzentrum sollen vor allem die Besucher des Landesparlaments betreut werden und Sitzungen, Konferenzen, Vorträge und Seminare stattfinden. Erklärtes Ziel ist, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger das Landesparlament erleben und dessen Arbeit kennenlernen, sagt Bettina Schreitmüller von der Landtagspressestelle. „Die genauen Abläufe für Besuchsprogramme sind momentan in der Planungsphase.“ Bislang haben jährlich mehr als 40 000 Menschen den Landtag besucht, eine deutliche Steigerung dieser Zahl wird erwartet.