Mitarbeiter des Tiefbauamts hatten im November an der B 14/Cannstatter Straße die ersten Elemente der Mooswand installiert. Archivfoto: Stadt Stuttgart/Lichtgut Quelle: Unbekannt

Stuttgart (dpa/lsw) - Kann Moos Feinstaub aus der Luft entfernen? Um das zu testen, wird ab Montag in Stuttgart erstmals eine ganze Mooswand im Kampf gegen die gefährlichen Luftpartikel aufgebaut. Wie die Stadt am Sonntag mitteilte, werden die Fundamente dafür an der Cannstatter Straße/Bundesstraße 14 gesetzt. Für die Arbeit ist zeitweise eine Sperrung des rechten Fahrstreifens stadteinwärts geplant. Die Fundamente sollen bis Freitag errichtet sein. Eine Woche später beginnt dann der Aufbau der rund 100 Meter langen Mooswand. Ein erstes Teststück hatte die Stadt bereits im November aufgebaut.
Hintergrund sind die anhaltend hohen Feinstaubwerte rund um das Stuttgarter Neckartor. Die Stadt investiert für den Pilotversuch nach eigenen Angaben 388 000 Euro. Zudem fördert das Verkehrsministerium Baden-Württemberg das Projekt mit 170 233 Euro. Getestet werden soll, inwieweit Moose Feinstaubpartikel aus der Atmosphäre entfernen können. Das hatten demnach zuvor Wissenschaftler herausgefunden.
Um die Filterwirkung zu erkennen, hat das Institut für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik der Universität Stuttgart zahlreiche Messpunkte errichtet. Neben Feinstaub wird auch die Konzentration von Stickstoffdioxid bestimmt.

Belastung am Wochenende unter Grenzwert

Die Feinstaubwerte in Stuttgart sind am Sonntag unter dem erlaubten Grenzbereich geblieben. So wurde am besonders belasteten Neckartor ein Tagesmittelwert von 39 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft gemessen, wie aus Daten der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) am Montag hervorging. Erlaubt sind 50 Mikrogramm. Der Tagesmittelwert am Samstag lag bei 42 Mikrogramm. Der Alarm gilt seit der Nacht zum Sonntag und endet in die Nacht zum Dienstag. Nach Prognosen des Deutschen Wetterdienstes sollte es im Lauf des Montags und in der Nacht zum Dienstag stürmisches Wetter geben. Dieses reinigt die Atmosphäre von Luftverschmutzungen.