Die beiden Flughafen-Chefs Georg Fundel (rechts) und Walter Schoefer (links) stoßen mit Winfried Hermann auf ein erfolgreiches Jahr an. Foto: Eisenmann Quelle: Unbekannt

Stuttgart (ae) - Für Georg Fundel bildet der Neujahrsempfang gestern Abend eine Zäsur. Zum letzten Mal durfte er in seiner Funktion als Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) die 350 Gäste aus Wirtschaft und Politik im Terminal 1 des Airports begrüßen. Auch Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hatte sich angesagt.

Nein, betont Fundel an diesem Abend. Ein Gefühl der Wehmut sei nicht dabei. Auch wenn es für den Direktor nach mehr als 20 Jahren die letzte Rede ist, die er auf einem Neujahrsempfang des Flughafens halten wird. „Ich habe den Zeitpunkt selbst so gewählt“, sagt er mit Blick auf seinen letzten Arbeitstag Ende April. In seinen Ausführungen lässt der Flughafen-Chef 2016 - „ein wenig stabiles Jahr für die Luftfahrtbranche“ - Revue passieren. Ereignisse wie das Brexit-Referendum oder die Entwicklung in Krisenländern hätten die Reisebranche vor zusätzliche Herausforderungen gestellt. Dennoch zeigt sich Fundel mit der Entwicklung der FSG zufrieden. Am Jahresende habe man ein Allzeithoch von 10,6 Millionen Fluggästen erreicht, was einem Plus von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. „Ohne die vielen Streiks bei Piloten, Flugbegleitern oder dem Sicherheitspersonal wäre das Wachstum noch positiver ausgefallen.“ Ob der Höhenflug in diesem Jahr anhält, zu diesem Punkt will der Direktor keine Prognose abgeben. „Vorhersagen waren noch nie so schwierig. Für 2017 planen wir nach jetzigem Stand vorsichtig mit einem Nullwachstum.“

Ein Thema an diesem Abend ist bei allen Rednern das Bahnprojekt Stuttgart 21, zu dessen Mitfinanzierung der Airport 339 Millionen Euro beiträgt. „Der Flughafen-Anschluss darf nicht nebenrangig behandelt werden“, lautet eine Forderung von Landesverkehrsminister Winfried Hermann an die Adresse der Deutschen Bahn. Der Grünen-Politiker, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens ist, kündigt zudem an, man werde in diesem Jahr den gesamten Passagier- und Gepäcktransport auf elektrische Antriebe umstellen.

Geschäftsführer Walter Schoefer beleuchtet die Fortschritte abseits des Rollfelds und spricht von einem „Jahr der Fertigstellungen“. Dazu gehören unter anderem der Gebäudekomplex SkyLoop, das neue FSG-Verwaltungsgebäude und das Airport-Busterminal. Erwähnung findet auch der Baustart für das 4-Sterne-Kongresshotel, das zur CMT 2019 bezogen werden soll. Aber auch für einen Ausblick bleibt Zeit: Und so kündigt Schoefer an, dass man mit den Planungen für ein weiteres Terminal begonnen habe.