Es lohnt sich, sich keine Angst von Dachhaien einjagen zu lassen, sondern auf qualifizierte Dachdeckerbetriebe zu setzen. Foto: Symbolbild dpa

Kreis Esslingen (pol) – Mit der üblichen Masche wollten zwei betrügerische Handwerker am Montag in Ohmden ein Rentnerehepaar prellen. Wie die Polizei berichtet, klingelten zwei 25 bis 30 Jahre alte Männer gegen 13.30 Uhr an einem Einfamilienhaus und boten an, das bemooste Garagendach zu reinigen. Nachdem sie ein Stück mit einem Hochdruckreiniger gesäubert hatten, verlangten sie für die weitere Reinigung mehrere tausend Euro. Da dies den Rentnern zu viel war, reduzierten sie ihr Angebot bis auf wenige hundert Euro. Weil sie den Auftrag dennoch nicht erhielten, beschimpften sie die Senioren aufs Übelste und bedrohten sie. Als diese die Haustür schlossen, klopften die Handwerker aggressiv gegen die Tür und ein Fenster, bevor sie verschwanden.

Die Polizei bescheinigt dem Ehepaar, dass es richtig handelte, auch weil es Anzeige wegen Bedrohung und Beleidigung erstattete. Bei den angeblichen Handwerkern, handele es sich um „Dachhaie“, vor denen die Polizei und Handwerkskammern warnen: Betrüger bieten Dachdeckerdienste an und präsentieren dann vermeintliche Schäden am Dach, die in Wirklichkeit gar nicht vorliegen oder die sie selbst verursacht haben. Mitunter werden auch unsinnige Arbeiten wie eine Hochdruckreinigung des Daches oder eine Dachbeschichtung angeboten. Die Arbeiten werden meist zu sehr günstigen Preisen offeriert, ein schriftlicher Vertrag wird aber nicht geschlossen. Ausgeführt werden sie dann schlecht und am Ende werden um ein Vielfaches höhere Rechnungen präsentiert. Um das Geld zu erhalten, schrecken die Betrüger nicht vor Gewalt zurück.
Die Polizei rät, sich nicht von günstigen Angeboten blenden zu lassen und misstrauisch zu sein, wenn Fremde unaufgefordert auf Schäden am Haus hinweisen. Aufträge sollten nie spontan an der Haustür erteilt werden. Seriöse Handwerker senden ein schriftliches Angebot zu und geben Zeit zum Überlegen. Wenn „Dachhaie“ klingeln, sollten die Betroffenen bei der Polizei Anzeige erstatten und sich auftretende Personen und Fahrzeuge merken.