Filderstadt (pol) - Beamten des Polizeireviers Flughafen ist es nach langwierigen Ermittlungen gelungen, den Diebstahl von über 300 Handys im Wert von 80 000 Euro weitgehend aufzuklären. Die Mobiltelefone waren im Februar 2015 aus dem Luftfrachtzentrum in Bernhausen gestohlen worden. Gegen drei Tatverdächtige wurden nach Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart Anzeigen wegen gewerbsmäßigen Bandendiebstahls, gegen zwei weitere Männer wegen gewerbsmäßiger Hehlerei, vorgelegt. Die Beschuldigen befinden sich derzeit auf freiem Fuß.
Am 11. Februar 2015 wurde nach Angaben der Polizei im Frachtzentrum des Flughafens der Diebstahl einer Palette mit Mobiltelefonen entdeckt, der sich offenbar bereits mehrere Tage zuvor ereignet hatte. Es bestand der Verdacht, dass ein Beschäftigter beteiligt gewesen sein musste. Die ersten Ermittlungen des Polizeireviers Flughafen ergaben aber keinen konkreten Tatverdacht.
Monate später sprach dann ein Kunde einer Internet-Verkaufsplattform bei einer Polizeidienststelle in Hessen vor und bat darum, sein kürzlich im Internet gekauftes Handy zu überprüfen, weil er vom Verkäufer keine Rechnung erhalten hatte. Dabei kam heraus, dass das Telefon aus dem zurückliegenden Diebstahl im Frachtzentrum stammte. Daraufhin konzentrierten sich die weiteren Ermittlungen auf einen 23-jährigen Fellbacher, der als Verkäufer der Ware identifiziert wurde. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung bschlagnahmten die Beamten noch weitere, beim Frachthof gestohlene Telefone. Der 23-Jährige, der offenbar bundesweit etliche Telefone verkauft hatte, gab sich zunächst ahnungslos und wollte die Handys angeblich von Unbekannten erworben haben. Anhand seiner Angaben und durch weitere Zeugenvernehmungen gelang es, drei Männer im Alter von zweimal 24 und einmal 25 Jahren aus dem Landkreis Esslingen zu identifizieren, die die Telefone nicht nur an den 23-jährigen Hehler und dessen gleichaltrigen Komplizen verkauft, sondern sie mutmaßlich auch gestohlen hatten. Zwei von ihnen hatten zum Zeitpunkt des Diebstahls beim Frachtzentrum gearbeitet. Einer von ihnen wechselte die Arbeitsstelle bereits kurz nach dem Diebstahl, der andere wurde zwischenzeitlich entlassen.