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Von Alexander Maier

Christoph Soldan hat sich als Pianist und Dirigent einen Namen gemacht, er leitet mit seiner Frau ein kleines Theater im Hohenlohischen, und er hat diversen Festivals und Konzertreihen seinen künstlerischen Stempel aufgedrückt. Vor allem aber liebt er es, andere für klassische Musik zu begeistern. Das will Soldan künftig auch in Esslingen tun: In der Scala am Charlottenplatz startet er am Sonntag die neue Konzertreihe „Scala Musicale“, die dem Publikum klassische Musik auf höchstem Niveau verspricht.

Der Zufall hat den Pianisten vor Jahren hierher geführt: Scala-Betreiberin Angelika Goll hatte mit Soldans Ehefrau, der Tänzerin Stefanie Goes, Kontakt wegen eines Auftritts in Esslingen aufgenommen. Seither ist die Verbindung nicht abgerissen. „Die Scala eignet sich sehr gut für Konzerte“, urteilt der Pianist. Und er sieht in Esslingen Bedarf für solch ein Angebot: „Hier ist vom Podium-Festival bis hin zu den Meisterkonzerten bereits einiges geboten. Was nach meinem Eindruck fehlt, ist ein Angebot mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Dafür wollen wir sorgen.“ Soldan weiß, dass es nicht einfach ist, in diesen Zeiten eine neue Konzertreihe zu etablieren. „Ich kann nicht sagen, ob sich der Gedanke durchsetzen wird. Aber ich will’s versuchen, weil ich überzeugt bin, dass solche Angebote unheimlich wichtig sind. Letztlich wird das Publikum entscheiden, ob sich ‚Scala Musicale’ dauerhaft etabliert.“ Die Vorzeichen sind nach Soldans Einschätzung nicht schlecht: „Wenn man durch die Stadt geht, kommt man mit vielen ins Gespräch. Manche sind gleichgültig, aber es gibt auch viele, die mir Mut machen und sich drauf freuen.“ Denen möchte er mit stimmungsvollen Konzerten etwas zurückgeben.

Weil der Initiator ohne Zuschüsse an den Start gehen muss, versucht er, sein Budget so gering wie möglich zu halten. Er kümmert sich höchstpersönlich um die Werbung und wird auch die ersten Konzerte selbst bestreiten. „Wenn die Sache läuft, können wir gerne Musikerkollegen einladen. Die nötigen Kontakte habe ich natürlich“, verspricht er. Soldans Konzept steht fest: Im Mittelpunkt der Reihe werden Kompositionen vom Frühbarock bis in die Gegenwart stehen. „Und wenn es etwas gibt, das alle Konzerte verbindet, dann ist es die hohe Qualität“, sagt Christoph Soldan, über den Leonard Bernstein nach einer gemeinsamen Tournee im Sommer 1989 sagte: „Ich bin beeindruckt von der seelischen Größe dieses jungen Musikers.“

Das Auftaktkonzert der Reihe beginnt am Sonntag, 29. Januar, um 17 Uhr in der Scala am Charlottenplatz und steht unter dem Motto „Haydn, Mozart, Beethoven - Sonaten der Wiener Klassik“. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen, natürlich auch im EZ-Haus am Esslinger Marktplatz, sowie an der Abendkasse.