Galina Krause (Foto) ist wie Gisi Neumann zum ersten Mal mit dabei beim 31. Esslinger Kunstmarkt. Insgesamt 14 Künstler stellen aus und erklären den interessierten Besuchern ihre Arbeiten. Foto: Sokele Quelle: Unbekannt

Von Carolin Sokele

Acrylkunst und Aquarelle, Werke aus Holz, Papierresten oder Pastellkreide, Seidenschals und experimentelle Malerei: Eine vielfältige Auswahl an Kunsttechniken und Werken präsentierte sich den Besuchern des 31. Esslinger Kunstmarkts im Alten Rathaus, der am Freitagabend feierlich eröffnet wurde.

Nicht zufällig finde der Esslinger Kunstmarkt während der Zeit des Mittelalter- und Weihnachtsmarktes statt, erklärte Kulturamtsleiter, Benedikt Stegmayer, der gemeinsam mit Künstler Hans-Dieter Laudin in die Ausstellung einführte. „Es ist eine künstlerische Auseinandersetzung, die sich an ein sehr breites Publikum richtet“, so Stegmayer. Man wolle auch die Menschen, die sonst nicht in Galerien gehen würden ermuntern, mit Kunst in Kontakt zu kommen.

Diese Möglichkeit nahmen die ersten Neugierigen gerne wahr, so herrschte um kurz nach 19 Uhr ein dichtes Gedränge in der Schickhardthalle. Auch in diesem Jahr liegt eine Besonderheit wieder darin, dass Interessierte beim Betrachten der Werke mit den Künstlern ins direkte Gespräch kommen können. Dieser Austausch wird von beiden Seiten sehr geschätzt. Es sei sehr spannend, von den Besuchern ein Feedback zu bekommen, so Uschi Wiese, die neben Kunstwerken mit Acrylfarben auch bunt gestaltete Steine ausstellt. Der direkte Kontakt zu den Ausstellern überzeugte auch Zsuzsanna Török, die gemeinsam mit Alina Riedel und Lore Riedel zur Eröffnung gekommen war. „Ich finde das sogar am wichtigsten. So kann man sogar mit den Künstlern diskutieren und ins Gespräch kommen“, so Török. Doch nicht nur zu einer Diskussion, sondern auch zur Erklärung ihrer jeweils angewandten Technik, waren die 14 Aussteller gerne bereit.

Ein Schal aus alten Zeitungen

Er male die Motive zunächst leicht mit Bleistift vor, erzählte Künstler Uli Mundsinger, der verschiedene Aquarelle ausstellte. „Mir gefällt Aquarell, das fließt so schön“, so Mundsinger. Kunst aus ganz andere Materialien dagegen präsentierte etwa Ernst Kronawitter. „Holz ist ein wunderbarer Werkstoff“, sagte Kronawitter, der für seine Kunstobjekte auf verschiedene Holzsorten, wie Kirsche, Eiche oder Mahagoni zurückgreift.

Zum ersten Mal beim Esslinger Kunstmarkt dabei sind in diesem Jahr die beiden Künstlerinnen Galina Krause und Gisi Neumann. Während Krause moderne Malereien präsentiert und dabei auch urbane Motive thematisiert, stellt Neumann aus Pastellkreide gefertigte Werke aus. „Da kann man so richtig Gefühl in die Bilder einbringen“, so Krause, die erläuterte, wie sie sie die Kreide mit den Fingern verwische.

Einen anderen Ansatz verfolgt die Künstlerin Christiane Riedel. Sie verwendet bereits vorhanden Materialien und bezieht sie in den Kontext der Kunst ein. So baumelte im Hintergrund ihres Standes ein überdimensionaler Papierschal - gefertigt aus alten Zeitungen. „Der ist richtig gestrickt“, erzählte Riedel, allerdings habe sie nicht mit Nadeln, sondern mit Holzästen gearbeitet.

Während die Techniken der Esslinger Kunstschaffenden stark variieren, gibt es doch über eines große Einstimmigkeit: dass der Kunstmarkt eine gute Plattform für Vernetzung, Austausch und Präsentation biete.

Die Ausstellung ist noch bis zum Sonntag, 11. Dezember, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag, 13 bis 19 Uhr, am Wochenende von elf bis 19 Uhr.