Esslingen - Katalijne ist eine ganz gewöhnliche Jugendliche mit den altersüblichen Sehnsüchten und Träumen. Sie ist eben 18 geworden und lebt bei ihrer Mutter, die in der Provinz einen Truckstop betreibt. In diese eingefahrene Brummi- und Raststättenidylle kommt Bewegung, als die Teenagerin sich in den jungen Trucker Remco verliebt, einen Stammgast in der Tankstellenkneipe der Mutter. Mit dem Neuen im Leben der Tochter gerät auch die enge Bindung der beiden ins Schleudern. Nicht nur zieht es Katalijne an der Seite des Lkw-Fahrers hinaus in die weite Welt. Der Fernfahrer hat auch einen teuren chromblitzenden Traum: Er hätte gerne einen eigenen schicken Truck, mit dem er als „Samurai der Straße“ zusammen mit seiner neuen Braut auf die Überholspur des Lebens ziehen will. Dabei gibt es für Mutter und Tochter freilich einige Hindernisse zu bewältigen, vor allem emotionale, aber auch finanzielle. Die Mutter hat, wie andere Mütter auch, die Abnabelung ihrer Tochter zu verkraften, was im Fall von Katalijne umso schwerer fällt, als das Kind hyperaktiv ist. Die Verliebte gerät zwischen der mütterlichen Fürsorge und ihrem eigenen Freiheitsdrang ins Schleudern - eine Katastrophe, die für alle tödlich endet.
Lot Vekemans 2002 in der holländischen Heimat der Dramatikerin uraufgeführtes Stück hat heute Abend um 19.30 Uhr im WLB-Studio am Esslinger Blarerplatz Premiere. Regie führt Jenke Nordalm, die in der Saison 2015/16 an der Esslinger Landesbühne „Der kleine Ritter Trenk“ inszenierte.
Die Frage, wie es zu diesem dramatischen Ende kommen konnte, steht im Mittelpunkt des Stücks. Bei der Rekonstruktion der Geschehnisse erzählen die Drei von der tragischen Tankstelle ihre jeweilige Sicht auf die Geschichte - „alle sind sie liebenswerte Figuren“, sagt Jenke Nordalm, die ihre Theaterreise in ganz unterschiedliche Gefühls- und Hoffnungswelten mit einer Art Roadmovie-Musik unterlegt hat.
Die Premiere beginnt am heutigen Samstag um 19.30 Uhr im WLB-Studio am Blarerplatz.