Von Ulrike Rapp-Hirrlinger

Die Gemeinde Denkendorf will für weitere fünf Jahre mit der Volkshochschule Esslingen zusammenarbeiten. Der Gemeinderat hat jetzt einstimmig der Verlängerung dieser öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit der Stadt Esslingen zugestimmt.

Leicht gefallen ist dem Gremium die Entscheidung nicht nur, weil die Zusammenarbeit nach Aussage aller Fraktionen gut läuft, sondern weil sich die Beiträge der Gemeinde nicht erhöhen werden. Zugleich passe sich das Angebot gesellschaftlichen Veränderungen an, lobte Bürgermeister Jahn. So wird es neben dem bewährten Programm verstärkt Sprach- und andere Bildungsangebote geben für Menschen mit Migrationshintergrund, Flüchtlinge und Menschen, die Integrationsarbeit leisten. Dies kündigte VHS-Leiterin Susanne Deß an. Damit will man dem verstärkten Bedarf Rechnung tragen. „Es ist wichtig, dass wir uns gesellschaftlichen Veränderungen anpassen“, sagte Barb Bender (SPD). Gerade Angebote für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit hält sie für sehr wichtig.

Dass die kommunalen Beiträge konstant bleiben, sei auch einer Erhöhung der Landeszuschüsse zu verdanken, sagte Deß. Der Zuschuss der Gemeinde Denkendorf errechnet sich aus einem Fixkostenanteil von 99 Cent pro Einwohner und einem Betrag, der sich nach der Zahl der Unterrichtseinheiten bemisst. Für je 45 Minuten gibt es 4,67 Euro, es sei denn, der Unterricht wird anderweitig öffentlich gefördert. Selbstverständlich würden Veranstaltungen, die über Drittmittel finanziert würden, nicht der Gemeinde in Rechnung gestellt, betonte Deß. 2015 hätten in Denkendorf neben den 152 Veranstaltungen mit rund 2000 Unterrichtseinheiten und 1743 Teilnehmern, die die Gemeinde finanziert, 640 weitere Unterrichtseinheiten im Bereich Flüchtlingsarbeit stattgefunden. Deß sieht die Bedingungen in der größten VHS-Außenstelle positiv: „Wir können hier in allen Bereichen gute Angebote machen, weil hier gute Räume zur Verfügung stehen.“ Dass viele Kurse den Bereich Sport und Gesundheitsförderung betreffen, sieht CDU-Fraktionsvorsitzender Nester, zugleich Vorsitzender des TSV Denkendorf, kritisch. Auch Wolfgang Schabert (FWV) wünscht sich eine intensivere Absprache mit den Vereinen. „Es ist uns wichtig, dass wir nicht konkurrieren.“ Gesundheitsangebote gehörten zu den gesetzlichen Aufgaben der VHS, betonte Deß. Keiner könne allein alles abdecken und Menschen bevorzugten unterschiedliche Formen wie Sportvereine, VHS oder Fitnessstudios. Sie werde den Wunsch nach besserer Absprache mitnehmen. Gedanken macht man sich in der VHS auch um die Leitung der Außenstelle. Rainer Kellmayer, der die Leitung im Herbst 2015 übernommen hatte, habe dieses Amt inzwischen wieder abgegeben, weil es sich nicht mit seiner Arbeit als Musikschulleiter vereinbaren ließ, erklärte Deß. Die Problematik dieser nebenberuflichen Aufgabe liege im Arbeitsrecht. Mit den bisherigen Minijobs lasse sich die Arbeit nicht mehr bewältigen. Man erprobe nun, ob die Leitung mehrerer Außenstellen bei einer Person liegen könne und ob mit einer solchen dann hauptamtlichen Außenstellenleitung ein auskömmlicher Arbeitsplatz entstehen könne.