Ähnlich wie die Obdachlosenhäuser in Ruit sehen die Gebäude für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen in Nellingen aus.     Foto: Animation: u3ba - Animation: u3ba

 4,9 Millionen Euro wird die Stadt Ostfildern für die Unterkunft anerkannter Flüchtlinge investieren. In der Maybachstraße in Nellingen werden nächstes Jahr drei Gebäude errichtet, die 108 Einzelpersonen Platz bieten. Der Gemeinderat befürwortete das Projekt einstimmig.Anreisser

Von Harald Flößer

Das sei „keine Frage des Wollens“, erklärte Theo Hartmann, Fraktionssprecher der Freien Wähler. Die Stadt erledige damit eine Pflichtaufgabe. Der Staat beteiligt sich an der Finanzierung des Projektes mit 2,5 Millionen Euro.

Der Zeitplan sei eng, sagte OB Christof Bolay. Bereits 2017 wolle man die Häuser bauen. Die Firma Weizenegger aus Bad Wurzach wird sie schlüsselfertig errichten. Sie erhielt vom Gemeinderat am Mittwochabend den Auftrag. Neun Firmen hatten das vom Architekturbüro u3ba, Camilo Hernandez + Harald Baumann aus Stuttgart, erstellte Leistungsverzeichnis angefordert. Aber nur die Firma Weizenegger, von der beispielsweise auch die neuen Obdachlosenunterkünfte in Ruit stammen, hatte ein vollständiges Angebot abgegeben. Errichtet werden die Unterkünfte in Holzständerbauweise.

Theo Hartmann begrüßte ausdrücklich die Vergabe an einen Generalunternehmer. Er pochte darauf, dass sich die angespannte Parksituation in dem Wohngebiet durch das Vorhaben nicht verschlechtern dürfe. Es sei möglich, Parkplätze auf dem Grundstück zu schaffen, erklärte OB Bolay. Statt dezentraler Wärmepumpen solle man für die Energieversorgung ein Blockheizkraftwerk bauen, forderte Grünen-Stadtrat Jürgen Beck-Bazlen . Damit setze man auch ein Zeichen für die Energiewende. Laut Verwaltung wird diese Alternative momentan durch das Ingenieurbüro Widmann aus Ostfildern geprüft.

Die drei Gebäude für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen seien dringend notwendig, sagte SPD-Stadträtin Stefanie Sekler-Dengler. Sie lobte auch die ansprechende Gestaltung der Unterkünfte. CDU-Fraktionssprecher Norbert Simianer sprach ebenfalls von einer „freundlichen Variante“. Die Stadt baue in der Maybachstraße „keine schwarzen Häuser“.