Lichtenwald wird weiter wachsen. Der Gemeinderat hat einen Bebauungsplan für das Gebiet Pfandäcker im Ortsteil Thomashardt auf den Weg gebracht. Dort sollen bis zu 68 Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern entstehen. Die Verwaltung rechnet damit, dass in einem Jahr gebaut werden kann.

Von Peter Stotz

Wie in der gesamten Region sind auch in Lichtenwald Wohnungen rar und und Bauplätze ein begehrtes Gut. Das zuletzt erschlossene größere Wohnbaugebiet Thomashardt-Ost war bereits nach kurzer Zeit belegt. Die vier Wohnbauplätze, mit denen im Frühjahr das Gebiet Bergäcker in Hegenlohe arrondiert wurde, waren innerhalb eines Tages verkauft. 56 Interessenten hatten sich beworben.

„Der Bedarf an Wohnraum in Lichtenwald ist groß. Aber abgesehen von einigen privaten Baulücken steht nur wenig Wohnbauland zur Verfügung“, begründete Bürgermeister Ferdinand Rentschler das Vorhaben, im Gewann Pfandäcker am Ortsrand von Thomashardt ein weiteres Wohnbaugebiet auszuweisen. Dort finden sich vor allem Wiesen sowie die Gewerbebrache einer schon vor geraumer Zeit aufgegebenen Gärtnerei.

Das etwa 1,85 Hektar große Gebiet Pfandäcker liegt am Hang östlich der Schorndorfer Straße und grenzt teilweise an bereits bestehende Wohnbebauung. Nach den Planungen werden in dem Gebiet 30 Wohnbauplätze erschlossen. Dort sollen zumeist Einfamilienhäuser, aber auch einige größere Wohngebäude entstehen. Insgesamt könnten in den Pfandäckern somit 68 Wohneinheiten für etwa 160 Einwohner entstehen.

„Mehrgeschossiges Bauen muss im oberen Teil des Gebiets möglich sein. Wir müssen der Tatsache Rechnung tragen, dass es auch Familien gibt, die sich kein Einfamilienhaus bauen können. Auch diese Menschen müssen eine Wohnung finden“, sagte Rentschler. Das Problem sei im gesamten Großraum Stuttgart und damit auch in Lichtenwald drängend. „Und wir dürfen uns der Sache nicht verschließen“, mahnte der Bürgermeister. Dies sah auch der Gemeinderat so und beschloss den Bebauungsplan Pfandäcker einstimmig.

Mit den Planungen bekräftigt das Gremium die Absicht der Gemeinde, mit Rücksicht auf die Ortsrandlage und auch das anschließende Landschaftsschutzgebiet den grünen Charakter des Gebiets zu erhalten. So sind Pflanzgebote für Bäume und Hecken auf den Grundstücken festgeschrieben und auch die Straße, die durch das Wohngebiet führen wird, soll durch etliche Bäume begrünt werden.

Bis in den Pfandäckern gebaut werden kann, wird nach Schätzung der Verwaltung noch etwa ein Jahr ins Land gehen. Die Baulandumlegung soll im September bewerkstelligt werden, ab Oktober beginnt die Erschließung der Bauplätze. Ab Mitte 2017 werden sie auf den Markt kommen. Rentschler rechnet damit, dass schon bald danach die ersten Häuser gebaut werden.