„Let’s Dance“ heißt es nicht nur im Fernsehen, sondern erstmals auch beim Catstone-Festival: Zwei Mädchen und ein Junge brachten eine perfekte Tanzshow auf die Bühne. Foto: Krytzner Quelle: Unbekannt

Von Thomas Krytzner

Wenn bei der Realschule auf dem Katzenstein alle Parkplätze belegt sind und sich die Schüler in Musiker, Tänzer und Rockröhren verwandeln, ist Festivalzeit in Wernau. Catstone-Festival, um genauer zu sein. Schon eine halbe Stunde vor Beginn herrschte im Schulgebäude auf den Gängen emsiges Wuseln und man spürte förmlich die Aufregung und das Lampenfieber bei Schüler und Lehrern. Die Turnhalle füllte sich immer mehr, schnell waren die begehrten Plätze dicht an der Bühne belegt. Dann hieß es Licht aus, Spot an für Marius Lauer. Er ist ehemaliger Realschüler und seit sieben Jahren der Festival-Moderator.

Und er versprach den Mitschülern, Freunden, Lehrern und Eltern ein volles Programm: 20 Gruppen wollen die Bühne der Turnhalle rocken. Für zusätzliche Spannung und Stimmung sorgten dabei die kurzen Film-Intermezzi von David Adolf der Pixpoint-Studios. Die Eröffnung des Festivals blieb den Keyboardklassen vorenthalten und sie sorgten auch gleich für eine Premiere am Catstone: Zwei Mädchen und ein Junge zeigten mit „Let’s Dance“ eine perfekte Tanzshow. Zuvor gab es aber bekannte Songs aus der Popwelt. Da gefiel „One Call Away“ von Charlie Puth genauso wie „Spirits“ von „The Strumbellas“. Dieser Song gewann 2016 den Juno Award als Single des Jahres. Der englische Songschreiber Ed Sheeran wurde von der Keyboardklasse 6b interpretiert. Er erlangte mit „I see fire“ in der Monumental-Trilogie „Der Hobbit“ weltweite Berühmtheit. Die Hitsingle „Shape of you“ löste im Publikum Begeisterungsstürme aus. Leise, fast andächtig war die Stimmung, als Leonie Wieland mit ihrer sanften und klaren Stimme „Millionen Lichter“ von Christina Stürmer besang und dafür sorgte, dass die Festival-Besucher ihre mitgebrachten Leuchtstäbe und Handys zückten. Begleitet wurde die junge Sängerin von der Lehrerband. Die beiden Musiklehrer Aleks Tarasov und Markus Bohr haben an der Musikschule in jahrelanger Arbeit mit Schülern verschiedene Bands ins Leben gerufen und aufgebaut. Mit großem Enthusiasmus betreuen sie die jungen Musiker und Sänger. Die Jugendbands proben teilweise für sich und genießen die Unterstützung aus dem Bandcoaching. Am Festival zogen die Schüler nun alle Register und rockten die Festivalbühne. Bandnamen wie „RSW of Rock“, „The BFLEST“ oder „Soundcheck“ blieben dem mitgehenden Publikum in Erinnerung. Aber auch „Engraved“, die „Soul Seekers“ und „Primetime“ sorgten für fetzigen Rocksound auf der Bühne. Insgesamt 14 Bands bestritten das Festival am Katzenstein. Sie wurden vom Publikum wie kleine Weltstars gefeiert. Die Stimmung in der Turnhalle der Realschule war auf dem Siedepunkt.

Nicht nur in der Turnhalle war den Festival-Besuchern einiges geboten. Die Mensa wurde zum Kulturcafé und die Gänge der Schule zur Kunstausstellung. Dort zeigten Schüler ihre Werke, die sie über das Jahr im Fach „Bildende Kunst“ hergestellt hatten. Dabei gab es für die zahlreichen Gäste Bilder, Collagen, Plastiken und Videoprojekte zu bestaunen. Damit nicht genug an visuellen Eindrücken: In den Klassenräumen stellten die Jungen und Mädchen der Realschule ihre Projekte vor. In der Woche des Catstone-Festivals konnten sie sich zum Beispiel an Origami, Flagfootball oder Climbing versuchen, aber auch Kosmetik selbst herstellen. Ein Projektteam war mit dem Aufbau des Festivals betraut. Dort gewannen die Schüler Einblicke in die Veranstaltungstechnik und das Eventmanagement und stellten sich den dazu gehörenden Sicherheitsfragen.