Bassist Jean-Pierre Mathè moderierte im Kulturzentrum Baltmannsweiler mit viel Humor. Foto: Ambos Quelle: Unbekannt

Von Andrea Ambos

Gut besucht war das Neujahrskonzert der Gemeinde Baltmannsweiler, zu dem Bürgermeister Simon Schmid am Samstagabend ins Kulturzentrum der Gemeinde eingeladen hatte. Rund 200 Gäste wurden musikalisch vom Johann-Strauss-Festival-Ensemble Baden-Württemberg auf das neue Jahr eingestimmt. Dabei begeisterte die US-amerikanische Sopranistin Jacqueline Noparstak das Publikum mit ihren solistischen Einlagen.

Zu ihren Glanzstücken zählte zum Beispiel ihre Interpretation von George Gershwins „Summertime“ aus dessen bekannter Oper „Porgy and Bess“. Noparstaks kraftvolle und einfühlsame Interpretation des Vilja-Lieds aus „Die lustige Witwe“ von Franz Lehàr bedachten die Zuhörer mit großem Applaus.

Mit Lehàr gab das Ensemble auch den Auftakt des Konzerts. Er war dem „Nechledil-Marsch“ aus der Operette „Wiener Frauen“ gewidmet und wies auf das gesamte Motto des Abends hin: Frauen und Männer, die Liebe und die Leidenschaft, die Faszination und augenzwinkernde Charakterisierungen beiderlei Geschlechts.

Bassist und Moderator Jean-Pierre Mathè erzählte in diesem Sinn zwischen den Musikstücken humorvolle Anekdoten über Männer und Frauen wie auch über die Liebe in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen von romantischer Schwärmerei bis hin zu Obsession und Wahnsinn. Am Ende scheute sich Mathè aber auch nicht, mit charmantem Witz einen kurzen Blick auf derzeitige politische Erscheinungen zu werfen.

Der Name des Orchesters gab das Programm in der Musikauswahl vor: Kompositionen von Johann Strauss wie zum Beispiel „Wein, Weib und Gesang“ oder auch der „Seufzer-Galopp“ und die „Tritsch-Tratsch-Polka“ bildeten zusammen mit Rudolf Sieczynskis „Wien, Wien, nur du allein“ und Lehàrs „Meine Lippen, die küssen so heiß“ den ersten Teil des Abends. Nach der Pause starteten die Musiker mit dem „Florentiner Marsch“ von Julius Fucik und erweiterten ihr Potpourri um den „Bolero“ von Jacques Offenbach. Dass auch die neun Musiker und ihre Solistin zu Späßen aufgelegt waren, bewiesen sie mit der Darbietung von Strauss’ „An der schönen blauen Donau“. Während der Walzer beschaulich im Dreivierteltakt wogte und Mathè auch das Publikum an geeigneter Stelle zum Mitsingen bewog, trat unvermittelt Sopranistin Noparstak aus dem Vorhang und trällerte sich kurz mitten ins Stück. Am Ende des Abends gab es für die Zuhörer nur eine einzige Kritik: Moderator Jean-Paul Mathè war auf Grund der eingeschränkten Akustik über das Mikrofon oft schwer zu verstehen.

Das Neujahrskonzert ist Teil einer über das Jahr verteilten Reihe von klassischen Konzerten der Gemeinde. Silke Steiner, Kämmerin in Baltmannsweiler und verantwortlich für kulturelle Veranstaltungen im Kulturzentrum, zeigte sich nach dem Neujahrskonzert sehr zufrieden. „Üblicherweise rechnen wir für unsere Konzerte mit rund 150 Gästen. Zum Neujahrskonzert kamen mehr als 200.“