(daw) - Information, Begegnung, Kennenlernen, Austausch, gegenseitiges Verständnis und der Abbau von Vorurteilen: Bei der ersten Interkulturellen Woche in Filderstadt, „geht es um vieles“, sagt die städtische Integrationsbeauftragte Barbara Scheubert. Bis zum 1. Oktober kann man sich in der Stadtbibliothek in Bernhausen auf verschiedenen Wegen dem Thema annähern. Die Interkulturelle Woche beschäftigt sich nicht nur mit dem „thematischen Dauerbrenner“ Flüchtlinge. „Uns geht es um weit mehr, beispielsweise auch um Menschen, die schon vor längerer Zeit nach Filderstadt zugewandert sind und hier Fuß gefasst haben“, sagt die Initiatorin. Derzeit leben in der Großen Kreisstadt rund 8000 Frauen und Männer mit ausländischer Staatsangehörigkeit aus 122 Nationen.

Für Oberbürgermeister Christoph Traub ist diese vielfältige Gesellschaft, die von Jahrzehnten der Zu- und Abwanderung geprägt sei, auch ein guter Anlass, gemeinsam die interkulturelle Woche in Filderstadt zu feiern. „Menschen aus über einhundert Ländern haben in unserer Stadt eine neue Heimat gefunden. Dieses Spiegelbild steht für eine erfolgreiche Integrationsarbeit vor Ort. Wir sind auf einem guten gemeinsamen Weg in die Zukunft“, ist der Rathauschef überzeugt und unterstreicht: „In der Begegnung liegt der Schlüssel für das Entdecken von Gemeinsamem und Verbindendem.“

Die Themen Migration, Zuwanderung und Integration gehen nach der Überzeugung von Barbara Scheubert alle etwas an. Aus diesem Grund hat sie diese bundesweite Aktionswoche - eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie - erstmals auch nach Filderstadt geholt.

Kooperationspartner bei der Interkulturellen Woche sind neben der Stadtbibliothek die Volkshochschule, das Referat für Bürgerbeteiligung und Chancengleichheit sowie der Bunte Bücherladen in Bernhausen.

Filderstadts Integrationsbeauftragte bringt die Interkulturelle Woche auf den Punkt: „Wir wollen einmal einen anderen Blick auf das Thema Zuwanderung werfen und gerade auch die Chancen einer vielfältigen Gesellschaft ins Rampenlicht rücken.“ Für die übrigen Veranstaltungen hat Barbara Scheubert eine engagierte Kooperationspartnerin ins Boot geholt: Petra Rösner, die Leiterin der Stadtbibliothek. „Die Themen Migration, Integration und Zuwanderung sind wichtig“, ist Rösner überzeugt.

Buntes Programm für alle Altersgruppen

Eröffnung: Heute geht die Interkulturelle Woche in der Stadtbibliothek an der Volmarstraße 16 in Bernhausen los. Um 20 Uhr eröffnet Christoph Traub die Ausstellung „(Vor-)bildlich: Jung! Alleine! Heimatlos?! Willkommen?“ Filderstadts Stadtjugendreferent Benjamin Götz führt in die Präsentation ein. Die Ausstellung zeigt 30 Bilder, die in Stuttgart lebende unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Rahmen eines Projekts der Evangelischen Gesellschaft fotografiert haben. Um 20.30 Uhr spricht Barbara Scheubert in der Stadtbibliothek über das Thema „Zuwanderung und Integration in Filderstadt. Die Rolle der Aufnahmegesellschaft im Integrationsprozess von Migranten“.

Filme: Am 28. September flimmern um 16.30 Uhr in der Stadtbibliothek für Kinder der Streifen „Mujib - Ohne Eltern auf der Flucht“ und um 20 Uhr für Erwachsene der Film „Monsieur Claude und seine Töchter“ über die Leinwand.

Vorlesen und basteln: Tags darauf, am Donnerstag, 29. September, findet in der Bibliothek in der Volmarstraße 16 um 16.30 Uhr das kostenlose „mehrsprachige Vorlesen (in Türkisch, Italienisch, Russisch,…) mit Basteln“ für Kinder im Alter zwischen vier und sieben Jahren statt.

Erlebte Geschichte: Am Freitag, 30. September, 15 bis 19 Uhr, und am 1. Oktober, 10 bis 14 Uhr, heißt es in der Stadtbibliothek: „Living Library - Bibliothek der lebendigen Bücher“. Filderstädter verschiedener Herkunft stellen sich für die Dauer von 20 Minuten quasi als „lebendiges Buch“ zur Verfügung und erzählen aus ihrem Leben. Sie berichten den Zuhörerinnen und Zuhörern, wie das Erlebte sie geprägt hat und beantworten die Fragen ihres Gegenübers.

Lesung: Am Freitag, 30. September, berichtet Dragana Oberst um 20 Uhr in der Stadtbibliothek nach einem Grußwort des Oberbürgermeisters aus ihrem eigenen Leben - erst in Jugoslawien, dann in Deutschland und stellt ihren autobiografischen Roman „Jenseits der weißen Linie“ vor. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt sechs Euro.

Medienausstellung: Die interkulturelle Woche wird von einer Medienausstellung rund um die Themen Integration, Migration und Zuwanderung begleitet, die bis zum 17. Oktober im Eingangsbereich der Stadtbibliothek zu sehen ist.