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Die Ursache für den Brand am Wohnhaus von Landrat Heinz Eininger scheint geklärt. Laut Polizei hat ein technischer Defekt an der Solarthermieanlage den Dachstuhl in Brand gesetzt. Das Feuer war am Dienstag kurz vor 16 Uhr ausgebrochen. Die Schadenshöhe gibt die Polizei inzwischen mit 300000 Euro an. Der Landrat und seine Frau Andrea wohnen vorübergehend in einem Hotel.

Von Roland Kurz

Eine gute Stunde loderten die Flammen im Haus im Kircheimer Schimmingweg. Die Feuerwehr konnte nicht verhindern, dass das Feuer auch auf das Erdgeschoss übergriff. Was die Flammen nicht zerstörten, das schaffte das Löschwasser. Das Haus ist unbewohnbar. Die allererste Schätzung der Schadenshöhe lag am Dienstag bei über 100 000 Euro, abends erhöhte die Polizei auf 200 000 Euro. Nachdem der Inventarschaden dazu gerechnet wurde, wird der Schaden nun mit  300 000 Euro angegeben. Sowohl von der Schadenshöhe als auch von der Einsatzstärke her, stuft die Kirchheimer das Feuer in die Kategorie Großbrand ein.

„Es gibt keinerlei Hinweise auf ein strafbares Handeln“, betonte Michael Schaal, Sprecher des Reutlinger Polizeipräsidiums. Schon am Dienstagabend kam die Vermutung auf, dass ein technischer Defekt an der Solaranlage das Feuer ausgelöst hatte, da die Zerstörung auf der Südseite des Hauses größer war. Die enorme Hitze ließ jedoch am Abend noch keine richtigen Ermittlungen zu. Gestern früh gingen die  Kriminaltechniker des Polizeipräsidiums Reutlingen der Sache auf die Spur. Ihre Erkenntnisse, die Aussagen der Nachbarn und die Fotos vom Brand legten das Ergebnis nahe, dass die Solarthermieanlage  den Brand verursacht hat. Offenbar hat ein Defekt dazu geführt, dass die Anlage zur Aufbereitung von Warmwasser die Sonnenenergie nicht richtig abführen konnte,  sich überhitzte und das Gebälk in Brand setzte.

Haus soll saniert werden

Landrat Heinz Eininger ließ gestern über seinen Pressesprecher Peter Keck eine knappe Stellungnahme verbreiten. Er wohne vorerst mit seiner Frau in einem Hotel. Wie es dann in nächster Zeit weitergehe, könne er noch nicht sagen. Es werde auf jeden Fall längere Zeit dauern, bis das Haus wieder saniert sei. Momentan geht Eininger wohl davon aus, dass dies trotz der enormen Schäden möglich ist.

Einingers haben das Einfamilienhaus im Wohngebiet Nägelestal in den 1990er-Jahren gebaut, als Heinz Eininger von 1992 bis 2000 in Kirchheim als Erster Bürgermeister tätig war. Hier sind auch die beiden Kinder Einingers aufgewachsen.

Seit nunmehr 16 Jahren ist Eininger Landrat im Kreis Esslingen. Vor den Sommerferien wurde das CDU-Mitglied mit großer Mehrheit vom Kreistag in seinem Amt bestätigt. Am Montag ist er aus dem Urlaub zurückgekehrt und erhielt dann am zweiten Arbeitstag den unerfreulichen Anruf im Landratsamt. „Da braucht man nichts dazu sagen, wie es jemand geht, dessen Haus durch ein Feuer schwer beschädigt worden ist. Das trifft nachhaltig“, schilderte Keck die Gemütslage seines Chefs.