Wie wunderbar es sich in der Kuschelecke mit Baldachin lümmeln oder vorlesen lässt, zeigt Mitarbeiterin Melanie Mikic. Foto: Bail Quelle: Unbekannt

Von Petra Bail

„Bei einer Einrichtung, die so ansprechend ist wie das Kinderhaus St. Anna, bedauert man, dass selbst die Enkel zu groß für den Kindergarten sind“, sagt ein Besucher im Rentenalter. Denn nicht nur Kinder, Mütter und Väter, sondern auch Großeltern sind am vergangenen Samstag zum Tag der offenen Tür der neuen Kinderbetreuungseinrichtung der katholischen Kirchengemeinde St. Stephanus in Sielmingen gekommen.

Alles ist hell und freundlich in den Räumen, in denen bodentiefe Fenster den Blick auf die schöne Außenanlage ermöglichen. Dort laden Holzmöhren, Rot- und Weißkohlköpfe zum Klettern, Sitzen und Spielen ein. Viel Holz wurde von den Architekten Sigrid Brünis und Frank Holzäpfel auch im großzügigen Innenbereich verwendet.

Stimmungsaufhellende Farben wie Selleriegrün und Taubenblau dominieren sowohl im Krippenbereich, der 20 Kindern Platz bietet, als auch bei den beiden Kindergartengruppen „Pfiffige Pflaumen“ und „Kecke Kirschen“, in denen 45 Jungen und Mädchen zwischen 7 und 17 Uhr betreut werden können. Das Angebot ist flexibel kombinierbar. Zwei Gruppen sind bereits mit sieben Erzieherinnen gestartet. Nach und nach werden bis September alle 65 Kinder ab einem Jahr bis ins Schuleintrittsalter den Charlottenweg 4 mit Leben füllen und von insgesamt zwölf Fachkräften betreut werden.

Die Leiterin Isabell Dettling freut sich über das Lob der Besucher. Schließlich hat sie das Haus gemeinsam mit dem Träger und in Absprache mit der Stadt Filderstadt als Bauherrin geplant sowie konzipiert. „Für die Auswahl der Materialien, des Mobiliars und der Innenausstattung war ich alleine verantwortlich“, sagt die Erzieherin, die siebeneinhalb Jahren als Leiterin des St. Stephanus-Kindergartens in Bernhausen tätig war. Die geplanten Gesamtkosten von 4,7 Millionen Euro wurden unterdessen um 500 000 Euro unterschritten werden. Vom Bund erhält die Stadt einen Zuschuss von 240 000 Euro.

Geplante Kosten unterschritten

Der Eingang befindet sich in der Mitte des Gebäudes, wo auch Büros und Verwaltungsräume sind. Im rechten Teil wurde der Kindergarten eingerichtet und links der Krippenbereich mit den beiden Gruppen „Tolle Knollen“ und „Flotte Karotten“. Im Mehrzweckraum mit Küchenzeile sitzen die Besucher bei Kaffee sowie selbstgebackenem Kuchen und freuen sich über die wärmenden Sonnenstrahlen, die durch die wandfüllenden Fenster fallen.

Auch Kinder, die nicht katholisch sind, können angemeldet werden. Für den Krippenbereich gibt es laut Dettling bereits eine Warteliste. Schwerpunkte im ganzheitlichen Spiel- und Lernangebot sind Projektarbeit, Bewegungserziehung, wofür es einen extra Raum mit Sportgeräten gibt, Kindermassage, Sprachförderung, Vorschulerziehung und eine enge Kooperation mit der Grundschule. Im Kreativraum mit kindgerechter Werkbank darf gebastelt und gewerkelt werden. Die jeweiligen Schlafräume sind mit Minibettchen ausgestattet. Für Kindergartenkinder liegen kleine Schlafmasken bereit.

Auch die Sanitärräume sind altersentsprechend ausgestattet. Im Krippenbereich befinden sich Wickelmöglichkeiten und zwei Winz-Toiletten mit feuerroten Klobrillen. Kindergartenkinder haben diskrete kleine Kabinen. Waschbecken sind für Erwachsene auf Kniehöhe und damit für die Zielgruppe gut erreichbar.