Auf einen fruchtbaren Dialog mit den Bürgern setzt Grünen-Bundestagskandidatin Stephanie Reinhold, hier mit Kreisvorstandsmitglied Andreas Hamm. Foto: Sokele Quelle: Unbekannt

Stephanie Reinhold aus Ostfildern zieht 2017 im Wahlkreis Esslingen als Kandidatin für die Grünen in den Bundestagswahlkampf. Mit einer deutlichen Mehrheit hat sie sich gegen zwei Mitbewerber bereits im ersten Wahlgang durchgesetzt. Sie erreichte knapp 80 Prozent der Stimmen. Das Nachsehen hatten die Stadträtin Jutta Zwaschka aus Ostfildern und Christwart Engelen, der in Aichwald dem Ortsverband der Grünen angehört.

Von Carolin Sokele

In der Vorstellungsrunde, bei der die drei Bewerber für die Bundestagskandidatur auch ihre jeweiligen Themenschwerpunkte benannten, präsentierten sich alle drei Kandidaten ganz unterschiedlich. Während sich Engelen vor allem für eine grüne und nachhaltige Wirtschaft sowie für die Förderung von Familien und Kinder aussprach, positionierte sich Jutta Zwaschka besonders zu Themen wie Windenergie oder Tierschutz.

Viel Detailwissen

Reinhold fokussierte sich dagegen auf ihren Themenschwerpunkt soziale Gerechtigkeit. Dabei betonte sie Aspekte wie Renten- und Steuerpolitik. In diesem Zusammenhang sprach sie über das sinkende Rentenniveau und steigende Altersarmut. Sie punktete mit Detailwissen. Indem sie Erfahrungen aus ihrer Arbeit als stellvertretende Bezirksvorsteherin in den Stadtbezirken Plieningen und Birkach in ihre Rede einfließen ließ, präsentierte sich aber vor allem als bürgernah. In ihrem Beruf leitet sie die Sozialhilfestelle in Plieningen.

Sie wolle in Zukunft mehr aktiv gestalten, begründete die 41-Jährige ihre Motivation, als Kandidatin anzutreten. Gerade aus ihrer Arbeit im sozialen Bereich wisse sie, dass einige Gesetze der Politik an manchen Stellen in der Realität haken und den Bürgern nicht gerecht werden würden.

„Kultur des Zuhörens“

Als Grundvoraussetzung ihrer politischen Arbeit betonte Reinhold den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. „Ich finde es wichtig, dass man eine Kultur des Zuhörens und des Dialogs pflegt“, so die Diplom-Verwaltungswirtin. Gute Erfahrungen habe sie immer gemacht, wenn sie die Menschen vor Ort getroffen hätte. Auch für die Politik auf Bundesebene findet sie das Gespräch mit den Bürgern besonders wichtig, um nach Möglichkeiten zu suchen, deren Interessen einzubringen.

Auch Andreas Hamm, Mitglied des Kreisvorstandes, bewertet Reinholds Nähe zu den Bürgern als zentralen Aspekt ihrer politischen Arbeit. „Sie wohnt hier, sie ist verwurzelt und kann für die Menschen da sein“, so Hamm. So könne sie den Menschen die „grüne Idee“ klarmachen, aber auch zeigen, was die Grünen nicht wollen.

Aus der Sicht von Hamm hat Reinhold realistische Chancen auf einen guten Listenplatz. Ein Direktmandat in den Bundestag allerdings sei angesichts der Ergebnisse der letzten Bundestagswahl zu viel erwartet. Das sieht Reinhold auch nicht als ihr Ziel. Was sie aber gerne versuchen wolle, so Reinhold, sei, „den Schwung aus der Landtagswahl in den Bundestagswahlkampf mitzunehmen“.