Altbach (foe) - Ein 32-jähriger Serbe aus Altbach, der sich bisher wegen Fälschung von Ausweisen und Einschleusen von Ausländern in neun Fällen vor dem Amtsgericht Esslingen verantworten musste, wird wahrscheinlich ab März nächsten Jahres auf der Anklagebank des Stuttgarter Landgerichts sitzen. Der Prozess wurde wegen neuer Erkenntnisse dorthin verwiesen. Ein 41-jähriger Mitangeklagter war kurz vor dem ersten Verhandlungstag verhaftet worden (wir berichteten). Ihm wird vorgeworfen, nicht nur dem 32-Jährigen geholfen zu haben, sondern als Mitglied einer Bande bei weiteren Taten nach dem gleichen Muster beteiligt gewesen zu sein. Die slowenischen Reisepässe und Führerescheine sollen im Heimatort des 32-jährigen Serben gefälscht worden, mit Fernbussen nach Stuttgart gebracht und an ausländische Männer verkauft worden sein. Diese sollen dann auf Baustellen gearbeitet haben. Da ein weiteres Mitglied der Bande ein enger Freund des 32-Jährigen ist, sieht die Staatsanwältin den dringenden Verdacht, dass der Serbe nicht als Einzeltäter gehandelt hat. Bei bandenmäßigem Einschleusen von Ausländern könnte es eine höhere Strafe geben als vier Jahre. Weil dann der Strafrahmen des Amtsgerichts überschritten würde, befasst sich nun das Landgericht damit.

Eine solche Verlegung sei sehr selten, sagte Verteidiger Thomas Mende. Er wies darauf hin, dass der 32-Jährige fast acht Monate in Untersuchungshaft sitze. Das werde er beim nächsten Haftprüfungstermin rügen.