Aichtal (erb) - Große Veränderungen beim Etikettenspezialist Pago in Aichtal: Von den 320 Arbeitsplätzen sollen 40 Prozent - also etwa etwa 130 - wegfallen, das teilte das Unternehmen gestern mit. Die ursprünglich schweizerische Pago-Gruppe, Spezialanbieter für Etiketten und Etikettiermaschinen, gehört seit 2012 zur japanischen Fuji-Seal-Gruppe. Nach eigenen Angaben ist sie weltweit führender Anbieter für Verpackungslösungen. Neben Aichtal gibt es Standorte in Polen und der Schweiz.

Das Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2016 einen Umsatz von 55 Millionen Euro, teilte ein Sprecher mit. Die Firma stehe vor tiefgreifenden Veränderungen. Mit einer „Europa-Strategie“ soll das Geschäft nun zukunftsfähig gemacht werden. Die Produktion einfacherer Etiketten wurde bereits nach Polen verlagert. In Aichtal befindet sich das Entwicklungs- und Kompetenzzentrum für Verpackungsanforderungen der Industrie. Geschäftsführer Takeshi Kyogane gab die Pläne gestern auf einer Betriebsversammlung bekannt. Die schwierige Marktlage, ein hoher Preisdruck und ein massiver Wettbewerb mache die jetzigen Schritte notwendig. Seit mehreren Jahren werden operative Verluste erzielt. Restrukturierungen aus den Jahren 2011 und 2014 haben nur zu kurzfristigem Erfolg geführt. 2014 waren noch 450 Mitarbeiter bei Pago beschäftigt. Alle Maßnahmen des Personalabbaus sollen auch diesmal sozialverträglich erfolgen.