Sparkassenverbandschef Peter Schneider. Foto: dpa - dpa

Von Sabrina Erben

Hannover/Esslingen - Barack Obama wirbelte die Hannover Messe ganz schön durcheinander. Der Besuch des US-Präsidenten sorgte am Montag für gesperrte Hallen und ein riesiges Aufgebot an Sicherheitskräften. Die internationale Aufmerksamkeit war auch dank des Partnerlandes USA groß, erklärte die Deutsche Messe AG am Ende der fünftägigen Veranstaltung. Jeder dritte Besucher kam aus dem Ausland. Im Fokus standen Anwendungsbeispiele rund um das Zukunftsthema der vernetzten Industrie von morgen. Insgesamt zeigten 5200 Hersteller aus 75 Ländern Produkte zum Thema Industrie 4.0. Auch aus der Region Stuttgart waren zahlreiche Unternehmen wie Balluff aus Neuhausen, Ceramtec aus Plochingen, Festo aus Esslingen, Pilz aus Ostfildern oder Leuze electronic aus Owen vertreten. Anbei einige Impressionen:

US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel informierten sich über die Neuheiten des Familienunternehmens Lapp. Lapp war eine der ausgewählten Firmen, die Merkel und Obama bei ihrem Rundgang besuchten. Die Unternehmen mussten sich schon Wochen vorher für diesen Besuch bewerben. Gemeinsam mit seinen Gästen schritt Lapp-Chef Andreas Lapp dann über den „Walk of Fame“ auf dem Messestand des Stuttgarter Verkabelungs-Spezialisten. „Ich finde es beeindruckend, wie ein Familienunternehmen wie Lapp den internationalen Markt erobert“, sagte die Kanzlerin. Und der US-Präsident ergänzte: „Lapp ist ein erfolgreiches Vorbild auch für Unternehmen in den USA.“

Zwar schaute beim EsslingerFamilienunternehmen Festo kein US-Präsident vorbei, dafür aber Prominenz aus Esslingen: Oberbürgermeister Jürgen Zieger informierte sich beim stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Ulrich Stoll und dem Geschäftsführer der Konzern-Holding, Wilfried Stoll, über die Neuheiten des Automatisierungsspezialisten. Vor allem die cyberphysische Lernfabrik faszinierte viele Besucher. Auch die fliegende Greiferkugel zog die Blicke auf sich. Das Indoor-Flugobjekt kann autonom in alle Richtungen manövrieren, Gegenstände aufnehmen und an geeigneter Stelle abgeben.

43 Aussteller fanden dieses Jahr Platz im Baden-Württemberg-Pavillon. Dort präsentieren sich baden-württembergische Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke. Dabei war auch die Hochschule Esslingen. „Die starke Präsenz baden-württembergischer Aussteller ist Beleg dafür, welch hohe Kompetenz und Dynamik es im Südwesten bei der Elektromobilität und automatisierten Mobilitätslösungen gibt“, sagte Wirtschaftsminister Nils Schmid.

Tischkicker, Roboter und Clowns gab es am Stand der Firma Pilz aus Ostfildern zu sehen. Der Kuka-Roboter versorgte die neugierigen Besucher mit Schokolade. Beim Tischkicker spielte Mensch gegen Maschine. „Da hat kaum jemand eine Chance, die Maschine gewinnt fast immer“, sagte ein Pilz-Sprecher. Die Besucher konnten am Stand des Spezialisten für Automatisierungstechnik live erleben, wie die sichere Zusammenarbeit von Mensch und Roboter ohne Schutzzaun realisiert werden kann. Den jungen Besuchern brachte ein Mitarbeiter mit roter Nase die Technik näher.

Und dann gab es noch eine Auszeichnung: Das Unternehmen Leuze electronic aus Owen gewann mit seinem Laserscanner den Industriepreis 2016. Das Gerät wurde als besonders fortschrittliches Industrieprodukt ausgezeichnet. „Die Hannover Messe ist jedes Jahr eine wichtige Plattform für uns“, betonte ein Mitarbeiter der Owener Firma.