Stuttgart/Esslingen (lsw) - Knapp vier Jahre nach einer tödlichen Schlägerei unter Gangs in Esslingen ist ein mutmaßlicher Rädelsführer von damals zu sieben Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Stuttgart entschied am Dienstag nur über das Strafmaß für den 28-Jährigen. Die Verurteilung unter anderem wegen Körperverletzung mit Todesfolge hatte der Bundesgerichtshof (BGH) wie berichtet schon vorgegeben.

Nach Überzeugung der Richter war der 28-Jährige Ende 2012 maßgeblich an einem Angriff der mittlerweile verbotenen rockerähnlichen Gruppierung „Red Legion“ auf die verfeindeten „Black Jackets“ beteiligt. Ein „Black Jackets“-Mitglied wurde damals getötet - von wem, ist bis heute unklar.

Dennoch war der heute 28-Jährige später wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden, allerdings änderte der BGH den Schuldspruch mit Verweis auf eine ungenügende Beweislage für den Mordvorwurf. Es habe keinen gemeinsamen Tatplan gegeben, der vorsah, dass Waffen eingesetzt oder Gegner getötet werden, entschieden die Karlsruher Richter. Eine Verurteilung als Mittäter bei einem Mord sei deshalb nicht möglich. Für den zweiten Haupttäter von damals hatte das Landgericht nach einer gleichlautenden BGH-Entscheidung schon neu über das Strafmaß entschieden und sechseinhalb Jahre verhängt.