Quelle: Unbekannt

Von Roland Kurz

Ob Parkscheinautomaten an der Hauptverkehrsader dem Einzelhandel schaden oder ob Parkgroschen die unerwünschten Dauerparker fernhalten und Platz für Kunden machen, darüber lässt sich spekulieren. Das wird nur der Versuch zeigen - und selbst dann wird man vermutlich die Ergebnisse unterschiedlich interpretieren. Was die Entscheidung des Gemeinderats jedoch fragwürdig macht, das sind die Begleitumstände. Die Antragsteller WBL/JB haben mit ihren Zahlen gerechnet, die Verwaltung mit ganz anderen. Man hätte klären müssen, welche Investitionskosten für die Automaten plausibel sind. Kosten die neun Geräte 58 000 oder 81 000 Euro? Kann man mit einer Auslastung von 30 oder 70 Prozent rechnen? Wenn Antrag und Rechnung erst zur Sitzung präsentiert werden, dann fehlt den anderen Fraktionen die Zeit, um nachzurechnen und nachzudenken. Umgekehrt ist unverständlich, warum niemand einen Vertagungsantrag gestellt hat. Den hätte auch der Bürgermeister ins Spiel bringen können. Seltsame Kraftproben spielen sich derzeit im Wernauer Gemeinderat ab. Nach dem Muster: Verliere ich beim höheren Wasserpreis, funke ich dir beim Parkkonzept dazwischen. Das Bemühen, gemeinsam eine gute Lösung zu finden, sollte das Gremium wieder in den Vordergrund stellen.