(aia) - Vor fast zwei Jahren hat der Gemeinderat das Projekt „60+“ mit seniorengerechten, kleineren Häusern auf dem Grundstück des ehemaligen Kindergartens an der Ziegelgasse in Schanbach beschlossen. Jetzt folgen die nächsten Schritte. Läuft alles glatt, könnte irgendwann im Jahr 2018 bebaut werden.

Vorübergehend war das Projekt für auf Eis gelegt, weil die Gemeinde nicht wusste, ob sie die Fläche für die Unterbringung von Flüchtlingen braucht. Das ist vom Tisch, deshalb soll jetzt der Vertrag mit der Neckar Treuhand Baugesellschaft als Bauträger geschlossen werden. Vorgesehen ist, anstelle des Kindergartens sechs barrierefreie Gebäude zu erstellen: Ihr einfacher Grundriss mit rund 100 Quadratmetern ist durch aufgesetzte Module erweiterbar. Die Gemeinderäte sehen einen Bedarf und erkundigten sich, ob die Zielgruppe und auch ein Vorrang für Aichwalder Bürger festgeschrieben werden könnten. Das bestätigte Bürgermeister Nicolas Fink. Sollte sich eine große Nachfrage abzeichnen - der Bauträger sei da eher skeptisch - werde man eine Art Rangliste nach bestimmten Kriterien erstellen.

Allerdings habe dieses Wohnquartier „mit günstigem Wohnungsbau null, Komma null zu tun“, unterstrich Fink. Hier gehe es eher um Menschen, die ihre Familienhäuser verkaufen und etwas Kleineres suchen. „Sozial“ sei dabei nicht der Preis, sondern der Gemeinschaftsgedanke, der im Quartier auch durch die Gestaltung gemeinschaftlicher Flächen verankert ist.

Der Gemeinderat legte Wert darauf, dass der recht günstige Preis, zu dem die Gemeinde die Flächen verkaufen will, orientiert am Bodenrichtwert, tatsächlich den späteren Nutzern zugutekomme. Das sei gegeben, weil man direkt an sie und nicht an den Bauträger verkaufe, sagte Fink. Im Bebauungsplan war bisher eine Gemeinbedarfsfläche festgeschrieben, er muss folglich geändert werden. Das daure etwa ein Jahr, sagte Hauptamtsleiter Stefan Felchle.