Drei „Kunststücke“ schmücken nun den „Regenbogensaal“ in der Filharmonie. Künstler und Hausherren mit Gästen waren bei der Enthüllung anwesend. Foto: Köhler/oh Quelle: Unbekannt

(red) - Was ist das? Ein Puzzlefragment, ein Bumerang oder ein Tier? Dieser Frage können die Besucher des „Regenbogensaals“ im Kultur- und Kongresszentrum Filharmonie derzeit nachgehen. Soviel steht schon fest: Bei den farbenfrohen Holzstücken, die von Mitarbeitern der Karl-Schubert-Gemeinschaft (KSG) in Bonlanden gefertigt wurden, handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um „Kunststücke“ eines internationalen Projekts.

Diese „Kunststücke“ tauchen inzwischen weltweit auf: beispielsweise in Indien, Neuseeland, Paraguay, Russland, Britisch Kolumbien, Frankreich, Afghanistan oder auch auf dem Kilimandscharo. Die einfache Form, die Projektleiter Werner Gabriel entwickelt hat, wurde bisher von 80 Teilnehmenden aus 40 Ländern aufgegriffen und in vielfältiger Art und Weise „verändert“ - in ihrer Größe, in ihrem Material, in ihrer Farbgebung. Mal werden die „Kunststücke“ gesägt, gefeilt, genäht, mal bemalt, beklebt, gebacken oder auch tätowiert. Die einzelnen Arbeiten werden im Internet veröffentlicht und nehmen an einer Wanderausstellung über den Erdball teil.

Auf Initiative von Matthias Back, dem Facility Manager der Filharmonie, hängen nun auch drei „Kunststücke“ in Rotorange, Gelb und Türkis im „Regenbogensaal“ des Kultur- und Kongresszentrums. Die Teile aus mitteldichten Holzfaserplatten sind jeweils rund einen Meter lang und zwölf Zentimeter breit. „Sie spiegeln die farbigen Münder der Künstlerin Rosalie vor dem Haus wider“, erläuterte Veranstaltungsleiter Sven Pflug bei der Enthüllung. Dass die Werke von KSG-Mitarbeitern geschaffen wurden, sei kein Zufall, sondern die konsequente Fortsetzung einer „großen und langen Freundschaft“ zwischen der Filharmonie und der Karl-Schubert-Gemeinschaft. Für diese Kooperation auf Augenhöhe wurde die Filharmonie 2010 mit dem „Corporate Social Responsibility Award“ ausgezeichnet. Pflug: „Das bedeutet einfach, dass Unternehmen auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.“

Im Symbol des „Regenbogens“ sieht Oberbürgermeister Christoph Traub etwas „Verbindendes“ - sowohl zwischen der Filharmonie und der Karl-Schubert-Gemeinschaft als auch zwischen den „Kunststücken“ im „Regenbogensaal“ und der Kunst Rosalies vor dem Kultur- und Kongresszentrum an der Tübinger Straße. Wolfgang Woide, der KSG-Geschäftsführer, freut sich über das Projekt, das Grenzen überschreitet. Sein Wunsch: „Greifen Sie die Form auf, verändern Sie Ihr ,Kunststück‘ - hier und weltweit.“ Damit spricht Woide das imaginäre Ziel von Werner Gabriel an „Es wäre einfach großartig, wenn es dieses ,Kunststück‘ in allen Staaten der Erde gäbe.“

Der „Bausatz“ kann bei der KSG in Filderstadt erworben und nach Belieben verändert werden. Projektvater Gabriel betont: „Damit kann jeder Teil eines internationalen Kunstprojekts werden.“