Bisher stehen in den Altbacher Kindergärten ausreichend Plätze zur Verfügung, das könnte sich allerdings schon in den nächsten zwei Jahren ändern.Archiv Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Anhand der aktuellen Statistik hat der Altbacher Gemeinderat diskutiert, ob die Kindergartenplätze für die nächsten Jahre reichen. Bereits beschlossen hat er einen Anbau an das Kinderhaus Wuselvilla. Der Anteil der Gemeinde wird auf 230 000 Euro geschätzt.

Von Peter Dietrich

2008 ging das Statistische Landesamt von 50 Kindern pro Jahr in Altbach aus. Bis 2013 passte das. Doch 2014 und 2015 wurden jeweils zwischen 60 und 70 Kinder geboren, für dieses Jahr werden mehr als 50 Geburten erwartet. Nehmen 95 Prozent aller Eltern einen Kindergartenplatz in Anspruch - das ist ein Erfahrungswert - benötigt die Gemeinde im Sommer 2017 wahrscheinlich 185 Plätze, ein Jahr später 204 und 2019 dann 205 Plätze. Derzeit verfügt sie in ihren Kindergärten über 196 Plätze plus 24 Notplätze. Die Kinderzahl könnte aber noch steigen durch den Zuzug von Flüchtlingsfamilien und das Neunbaugebiet Losburg.

Eng ist die Situation auch bei den Ganztagsplätzen, hier sind nur ganz wenige frei. Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren gab es im Juli noch genug, doch im Oktober hat sich die Situation verschärft und derzeit können nicht alle Anfragen bedient werden.

In den drei Kindergartengebäuden können keine weiteren Gruppen eingerichtet werden, falls die Plätze nicht reichen. Der Waldkindergarten hat jedoch vor einiger Zeit seine zweite Gruppe wegen mangelnder Nachfrage geschlossen. Sie ließe sich, genügend Personal vorausgesetzt, wieder einrichten und brächte 20 Plätze. In Waldkindergärten dürfen aber nur Kinder ab drei Jahren. Bei Kindern unter drei Jahren hofft die Gemeinde auf mehr Tagespflege. Laut Statistik des Tageselternvereins Esslingen wurden im Juni 17 Altbacher Kinder von sechs Tagespflegeperson betreut.

Der Anbau im Kinderhaus Wuselvilla dient nicht dazu, weitere Kinder aufzunehmen, vielmehr wird der Platzmangel behoben: Die Miniküche mit gut sieben Quadratmetern, die für die Ausgabe von zehn Essen gedacht war, gibt etwa 45 Essen aus. Das Leitungsbüro hat nur etwa fünf Quadratmeter: Kommen zwei Eltern zur Besprechung, geht die Tür nicht mehr zu. Die Mitarbeiterinnen haben keinen Pausenraum, Teambesprechungen finden mangels Alternative in den Gruppenräumen auf Kindergartenstühlen statt. Es fehlen eine Garderobe, ausreichend Spinde und ein Schuhregal. Die Gebäudekommission des Gemeinderats war vor Ort, es bestand Konsens: Das kann nicht so bleiben. Zuerst war an eine vorübergehende Erweiterung mit zwei Containern gedacht. Doch weil die Erweiterung nun doch längerfristig gebraucht wird, haben die Gemeinde und die evangelische Kirchengemeinde als Träger sich für eine dauerhafte Erweiterung mit Holzrahmenkonstruktion entschieden. Es ist die gleiche Technik, wie sie vor einigen Jahren bei der Erweiterung für die Krippenplätze auf dem Dach zum Einsatz kam.

Die zusätzlichen 36 Quadratmeter ermöglichen eine neue Nutzung der Räume: Das bisherige Leitungsbüro wird zum Elternsprechzimmer, die Miniküche zum Materialraum, das Spielzimmer zum neuen Leitungsbüro, der Schlaf- und Puppenraum zum Aufenthaltsraum mit Teeküche.

Die Gesamtkosten werden auf 270 000 Euro geschätzt. Davon muss die Gemeinde laut Vertrag 85 Prozent zahlen. Es sind zwar noch Details zu diskutieren, etwa die Frage, ob Eltern mit Arbeitseinsätzen Geld sparen können. Den Anbau hat der Gemeinderat aber einstimmig genehmigt. Die Statik des Hangs könnte jedoch noch einen Strich durch die Planung machen, sagte der Architekt Peter Germaschewski. Probebohrungen sollen klären, ob der Hang genügend Stabilität für den Anbau besitzt.