Bürgermeister Frank Buß, Konrektorin Caroline Ellinger und Schulleiter Ralph Dietrich (von links) sind überzeugt vom neuen Schulgebäude. Foto: Bulgrin Quelle: Unbekannt

Das viele Grau ist durch Farben ersetzt, mehr Licht dringt ein und die Räume sind besser auf den Bedarf von Lehrern und Kindern angepasst: So fasst die Leitung der Plochinger Marquardtschule das Ergebnis der jahrelangen Sanierung zusammen. Am kommenden Freitag wird die Einrichtung endlich offiziell eingeweiht.

Von Greta Gramberg

„Die Schule wird immer mehr zum Lebensraum“ sagt Plochingens Bürgermeister Frank Buß. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spiegelt sich ihm zufolge in allen Einrichtungen wieder - ganz offensichtlich auch in der Marquardtschule, aus der die Handwerker Ende 2016 nach jahrelanger Sanierung ausgezogen sind. Schon von außen wirkt der Bau dank der von gelb bis rot changierenden Farben der Säulen im Eingangsbereich einladend freundlich. Die Farbgebung zieht sich bis in die hellen Innenräume durch.

Es sei viel Gutes realisiert worden, sagt Rektor Ralph Dieterich, dessen Kollegium sich in die Gestaltung maßgeblich einbringen konnte. Mehr Licht und die freundlichere Atmosphäre sind für die Schulleitung die prägendsten Veränderungen zum früher eher tristen 70er-Jahre-Bau mit grauen Böden. Dietrich nennt aber auch das viel individualisiertere Lernen, das für die rund 100 Förderschüler nun möglich sei: Im großzügigen Flur sitzt bereits ein Mädchen an einem Tisch, um abseits des Klassenzimmers für sich zu üben. Weitere Rückzugsmöglichkeiten bieten die zwei Lernwerkstätten.

Modern ausgebaut sind auch die kleine und große Schulküche für das gemeinsame Vesper und den Kochunterricht sowie der PC-Raum, der sogar eine interaktive Tafel hat, auf der man das darauf projizierte wie mit einem Smartphone mit den Händen wischen oder größer ziehen kann. Die Verwaltungs- und Lehrerräume sind ebenfalls an die Anforderungen angepasst. Zudem ist das Haus brandschutztechnisch, energetisch sowie sanitär auf dem neuesten Stand.

Der Umbau ist in sechs Abschnitten abgelaufen. In den Sommerferien 2013 hat eine Feuertreppe den Start gemacht. Ein Jahr später wurden die Fassade erneuert und die Fenster ausgetauscht. Die vier letzten Bauabschnitte ab 2015 bedeuteten weniger Platz und viele Umzüge für Lehrer und Schüler: Der Innenausbau ist im laufenden Betrieb realisiert worden. Dazu hat eine Schadstoffsanierung gehört. Wie in der Panoramaschule, die 2011 eröffnet wurde, war auch die Marquardtschule asbest- und PCB-verseucht.

Dass Baulärm den Unterricht besonders gestört hätte, kann Rektor Dieterich aber nicht bestätigen: Man sei eng mit den Baufirmen im Gespräch gewesen und habe versucht, den Pegel zwischen 7.45 und 13 Uhr zu minimieren. Im Herbst konnte die Schule alle Räume in Betrieb nehmen. Einzig die Mensa im Erdgeschoss ist noch nicht in Nutzung, zum nächsten Schuljahr soll laut Buß aber die Vergabe an einen Caterer geregelt sein.

Er sei froh, dass die Schule nun in einem solchen Zustand sei, dass man sagen könne, die Sache sei für 25 Jahre geklärt, sagt der Bürgermeister. Dabei ist der Sanierung, die mit einem Bauvolumen von voraussichtlich 3,1 Millionen Euro im anvisierten Kostenrahmen bleibt, eine längere Diskussion vorangegangen. Aufgrund der landesweiten Inklusionsdebatte war unklar, ob die Marquardtschule weiter bestehen würde. „Es hat sich aber gezeigt, dass man auch künftig Förder- und Sonderschulen braucht“, blickt Buß zurück. Die Förderschule habe sich auch in ihrer Beratungsfunktion gegenüber den Regelschulen geöffnet. „Es hat sich gezeigt, dass die Investitionsentscheidung absolut richtig war.