Dekan Rainer Kiess, Pfarrer Matthias Trick, Pfarrerin Antje Reinig und Bürgermeister Ingo Hacker (von links) beim Festakt. Foto: oh Quelle: Unbekannt

(red) - Mit einem Festakt feierte die evangelische Christuskirche in Neuhausen ihr 50-jähriges Bestehen. In der katholisch geprägten Gemeinde setzen sich die Mitglieder für eine lebendige Ökumene ein. „Wenn Ihr wissen wollt, wie Ökumene geht, schaut nach Neuhausen“, lobte Dekan Rainer Kiess die vielen gemeinsamen Projekte.

1825 kamen die ersten fünf Protestanten nach Neuhausen, im Jahr 1902 wurde die erste evangelische Kirche in der Wilhelmstraße gebaut. Eine Konfessionsschule und ein Pfarrhaus gehörten ebenfalls dazu. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen viele evangelische Christen nach Neuhausen, die alte Kirche wurde zu klein. Grundsteinlegung für das neue Gotteshaus in der Bonhoefferstraße war am 17. Juli 1966. Genau 50 Jahre später wurde nun das Jubiläum mit einem Gemeindefest gefeiert.

„Gemeinsam unterwegs“

Das Fest war der Auftakt, weitere Veranstaltungen folgen. „Auf gutem Grund - gemeinsam unterwegs“ hatte Pfarrer Matthias Trick seine Predigt überschrieben: „Die Kirche hat diesen einen Grund, dieses eine Fundament: Jesus Christus.“ Und er sagte weiter: „Kirche bauen, das kann niemand allein. Wir sind gemeinsam unterwegs. Darauf kommt es an, dass wir unseren Teil beitragen.“

Bürgermeister Ingo Hacker überbrachte die Glückwünsche des Gemeinderates und der bürgerlichen Gemeinde: „Unser Neuhausen ist ein besonderer Ort und die Christuskirche ist ebenfalls ein besonderer Ort. Städte und Gebäude leben immer nur durch ihre Bewohner, durch lebendige Steine. Und hier ist Leben.“ Derzeit seien viele Menschen unterwegs, um Frieden zu finden: „Wir müssen sie aufnehmen und ihnen eine Heimat geben. Und wir sehen aktuell, wie wertvoll es ist, seine Meinung frei äußern zu dürfen und die Religion frei ausüben zu können. Alle sollten zusammenstehen und daran arbeiten, Frieden und Liebe zu geben und zu nehmen, das sollte das Wichtigste im Leben sein.“

Auch Dekan Rainer Kiess überbrachte Glückwünsche: „Was uns trägt, ist Christus. Dieses Fundament ist keine Attrappe, da entfaltet sich Kraft heraus. Schön, dass man das hier spürt. Hier sind Menschen miteinander unterwegs. Hier ist nicht nur Stein verbaut worden.“ Er betonte auch, dass in Neuhausen viel an ökumenischer Verbindung geschaffen wurde und er sage oft: „Wenn ihr wissen wollt, wie Ökumene geht, schaut nach Neuhausen.“

Grüße und Glückwünsche der katholischen Kirchengemeinde überbrachte Hildegard Hehn: „Wir tragen vieles gemeinsam - den Hospizdienst, die Erwachsenenbildung, die Sozialstation, die ökumenische Bibelwoche. Wir begegnen uns mit Respekt und tragen gemeinsam die Verantwortung für unser Christsein.“

Bereits am Sonntag vor dem Jubiläum wurde Pfarrerin Antje Reinig verabschiedet, acht Jahre lang war sie in Neuhausen. Zum 1. September tritt die Theologin nun eine neue Stelle an, sie arbeitet dann an einer beruflichen Schule in Tübingen.