Über die Auszeichnung des Bezirksverbands der Gartenfreunde beim Einzelgartenwettbewerb freuen sich die Mitglieder bei der Jubiläumsfeier in der Festhalle Denkendorf. Foto: Krytzner Quelle: Unbekannt

Von Thomas Krytzner

Mehr als 120 Mitglieder der Kleingarten- und Siedlervereine fanden sich in der Festhalle in Denkendorf ein, um Geburtstag zu feiern. Der Vorsitzende des Bezirksverbands Esslingen, Gerd Blankenhorn, eröffnete die Doppelfeier. Zum einen wurde das 75. Gründungsjahr geehrt, zum andern erhielten 15 Gartenfreunde eine Auszeichnung aus dem Einzelgartenwettbewerb.

In seiner Festrede blickte Gerd Blankenhorn auf die Anfänge der Schrebergärten. „Die bekannten Gärten gehen nicht auf eine Initiative von Daniel Gottlob Moritz Schreber zurück.“ Den ersten Schreberverein gründete 1864 der Leipziger Schuldirektor Ernst Innozenz Hauschild. „Er hat den Verein zu Ehren von Schreber so genannt“. 1865 entstand der Schreberplatz am Johannaplatz in Leipzig und hatte noch nicht viel mit einem Garten gemein. Die Wiese war für Kinder zum Spielen und Turnen gedacht. Erst der Lehrer Heinrich Karl Gesell legte erste Beete und Gärten an. „Aus diesen entwickelten sich abgezäunte Schrebergärten für Familien.“ Blankenhorn verwies auf deren Bedeutung. „Zur Gesundheitsvorsorge im 19. Jahrhundert gehörten Licht, Luft, Sonne und Bewegung.“ In der Zeit des Zweiten Weltkriegs empfahl die Regierung den Kommunen, Kleingärten anzulegen, um die Selbstversorgung der Bürger zu sichern. 1941 gab es den ersten Verein in Esslingen. Der Landesverband wurde 1946 als Landesbund gegründet. Wie Blankenhorn erzählte, gab es im Kreis Esslingen Bezirksverbände in Kirchheim und in Esslingen. Vor einigen Jahren fusionierten sie. In Deutschland gibt es das Bundeskleingartengesetz, in den Verbänden die Satzungen und Gartenordnungen. Der Vorsitzende bedauerte, dass nicht alle Kleingärtner über die Gesetze und Bestimmungen Bescheid wissen.

„Die Nachfrage nach Kleingärten ist groß. Vielerorts gibt es Wartelisten“, sagte Blankenhorn Mit Bedauern stellte er aber fest, dass viele Ortsvereine Nachwuchsprobleme haben. „Sie sind überaltert. Außerdem haben Menschen aus anderen Kulturen andere Vorstellungen vom Kleingartenwesen.“

In diesem Jahr waren die Mitglieder des Bewertungsteams, Barbara Blankenhorn, Patrices Koscy, Harald Fösch, Walter Franz und Gerhard Tropp, in vielen Gärten unterwegs. Walter Franz, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbands, gab bekannt, dass 15 Kleingärtner ausgezeichnet werden. Viele Gartenlauben seien kahl gewesen. „Ebenso fehlte großflächig Mulch.“ Mit dem Wunsch, 2017 besser zu werden, zeichneten Blankenhorn und Franz die Gewinner aus. Das sind Günter Lutz, Michael Osswald und Jürgen Ebert aus Plochingen, Nikolai Merk und Oliver Berndt aus Ötlingen und Lindorf, Gottlieb Tomm und Viktor Fischer aus Neuhausen, Gerhard Meissner, Hans-Georg Beutel, Hasibe Ciratz und Erika Müller aus Köngen. Meissner und Osswald erhielten die höchste Auszeichnung: hervorragend.