12 862 Menschen, die 85 Jahre oder älter waren, lebten Ende 2015 im Kreis Esslingen. Das war landesweit die dritthöchste Zahl - hinter Stuttgart und dem Rhein-Neckar-Kreis. Das geht aus den Zahlen hervor, das das Statistische Landesamt nun veröffentlicht hat.

Von Jürgen Gerrmann

Jeder Vierzigste im Kreis gehörte der obersten Altersgruppe an. Das entspricht in etwa dem Landesdurchschnitt von 2,6 Prozent. Fast zwei Drittel (exakt 65,8 Prozent) der Hochbetagten sind Frauen. Im ganz Baden-Württemberg waren es 68,2 Prozent. Den höchsten Hochbetagten-Anteil errechnete man im Main-Tauber-Kreis (3,1), den niedrigsten im Kreis Heilbronn.

Nur in sieben Stadt- und Landkreisen erreicht die Zahl der Hochbetagten den fünfstelligen Bereich. Außer im Kreis Esslingen noch in Stuttgart (15 592), im Rhein-Neckar-Kreis (13 715), im Kreis Ludwigsburg (12 528), im Ortenaukreis (11 854), im Kreis Karlsruhe (11 176) und im Rems-Murr-Kreis (10 800). Die absolut wenigsten leben im Kreis Sigmaringen: 3201. Die Zahl der Menschen im hohen Alter ist seit Kriegsende regelrecht explodiert - von gut 15 000 (davon rund 9300 Frauen) auf nunmehr 280 266 - seit 1950 also um mehr als das 18-Fache angestiegen.

Für den Kreis Esslingen liegen dazu liegen keine Vergleichszahlen vor, weil diese kommunale Einheit damals noch gar nicht existierte. Aber seit dem 31. Dezember 1980 ist die Zahl der Hochbetagten um den Faktor 4,1 gewachsen - bei den Männern um das 4,8-, bei den Frauen um das 3,8-Fache. Vor 36 Jahren waren es laut Werner Brachat-Schwarz vom Statistischen Landesamt 2200 Frauen und 903 Männer, nun lautet das Verhältnis 8468 zu 4394. Der Männer-Anteil zwischen Alb und Fildern ist in diesem Zeitraum also gestiegen - von 29,1 auf 33,2 Prozent.

Aus Sicht der Statistiker ist bei der Zahl der Hochbetagten das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Auf der Basis des Jahres 2014 haben sie eine „Bevölkerungsvorausrechnung“ gemacht. Sie prophezeien, dass es in 44 Jahren im Ländle 805 000 Hochbetagte geben wird. Gute Nachrichten also für die, die gerade ins Schwabenalter gekommen sind. Rechnet man im Kreis Esslingen mit demselben Faktor, so werden es dort im Jahr 2060 fast 37 000 Menschen in dieser Altersgruppe sein. Sie werden dann vermutlich nicht nur 2,5 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.