Letzte Runden drehen vor dem Winter: BMX-Radsportler feierten am Wochenende den Saisonabschluss. Es wird mit der Gemeindeverwaltung darüber diskutiert, ob in der Halle weitertrainiert wird - ohne Rad. Foto: Stotz Quelle: Unbekannt

Von Peter Stotz

Die BMX-Abteilung des Evangelischen Jugendwerks (EJW) Baltmannsweiler hat am Samstagabend auf der Anlage beim Festplatz der Gemeinde den Abschluss einer erfolgreichen Saison gefeiert. Etwa 100 meist jugendliche Radsportler drehten ohne Wettbewerbsdruck auf der mit Fackeln ausgeleuchteten Bahn ihre Runden. Rund doppelt so viele Besucher bewunderten kleine sportliche Kabinettstückchen und saßen bei einer familiären Hocketse beisammen.

Die BMX-Radsportler des EJW Baltmannsweiler nehmen erst seit dem vergangenen Jahr an offiziellen Wettbewerben teil und haben bereits einige sportliche Erfolge eingefahren. Zu Beginn der diesjährigen Saison haben 14 Fahrer aus Baltmannsweiler die Lizenz des Bunds Deutscher Radfahrer erhalten, die zur Teilnahme an Rennen der Bundesliga berechtigt. Zwei der Radler haben sich in der Gesamtwertung unter den ersten zehn Fahrern bundesweit etabliert.

„Das war eine sehr erfolgreiche Saison. Den Abschluss wollen wir mit einem besonderen Highlight feiern, und ich glaube, das ist uns gut gelungen“, sagte Alexander Strobel, der Vorsitzende des EJW Baltmannsweiler, am Samstagabend und wies mit einer ausholenden Handbewegung auf die Szenerie beim Festplatz Baltmannsweiler. Lichterketten und Leuchtbänder entlang der Hügel, Kuppen und Steilkurven der BMX-Bahn wiesen den Fahrern in der Dämmerung den Weg durch den Parcours, bei Anbruch der Nacht leuchteten Fackeln die Strecke aus.

Etwa 100 Fahrer aus der Region waren zur BMX-Bahn gekommen, um zum Saisonabschluss noch einmal gemeinsam und ohne Wettbewerbscharakter ihre Runden zu drehen und bei Sprüngen sportliche Kabinettstückchen zu präsentieren. Rund doppelt so viele Besucher tummelten sich auf dem Gelände, verfolgten die Fahrten und saßen in kleinen Gruppen unter Zeltdächern und an lodernden Feuertöpfen beisammen.

„Bei unserem Fest spiegelt sich auch wider, dass wir eine sehr familiäre Atmosphäre in der Abteilung und auch eine gute Gemeinschaft im Ort haben“, sagte Strobel. Diese Stimmung sei nicht zuletzt der außergewöhnlichen Entwicklung des BMX-Sports in der Gemeinde geschuldet. „Wir haben 2011 die Strecke fertiggestellt und als Angebot für Kinder und Jugendliche begonnen, völlig unverbindlich und offen für alle. Für uns ist es ein Vorteil, dass das immer noch so ist. Dadurch haben wir einen Weg genommen, um den uns viele arrivierte Vereine beneiden“, sagte Strobel.

Das Angebot habe zunächst viele Kinder interessiert. Darüber vermittelt seien bald schon ältere Familienmitglieder aufmerksam geworden. „Durch die Kinder und die Jugendlichen sind die Eltern dazu gekommen. Mittlerweile haben wir regelmäßige Fahrer im Alter von fünf bis 50 Jahren“, erzählte Strobel. Die Unverbindlichkeit stehe weiterhin an erster Stelle. „Die Anlage ist offen, es gibt keinerlei Druck nach schneller, höher, weiter“, beschrieb Strobel. Etwa 30 sportlich ambitionierte Radler trainieren allerdings zweimal wöchentlich in festen Gruppen bei Trainer Thorsten Hallwachs und seinem Team. „Wer also mehr will, wird von uns gefördert“, sagte Hallwachs. Der Erfolg der BMX-Abteilung hat laut Strobel freilich auch eine, wenn auch komfortable, Kehrseite. „Wir haben das Luxusproblem, dass wir an unserer Kapazitätsgrenze sind, bei der Größe der Bahn wie auch bei den Trainingsmöglichkeiten“, sagte Strobel. So müsse über die Option einer Vergrößerung der Bahn und besonders über das Wintertraining nachgedacht werden.