(red) - Sie sind „Lego-infiziert“: So beschreibt Mutter Kerstin Schaich aus Raidwangen ihre beiden Kinder Silas und Ida, die gerade die Lego-Ausstellung im Nürtinger Stadtmuseum besuchen. Die Sonderschau „Stein auf Stein für Groß und Klein“ hat es den beiden, die schon mehrmals Gäste im Stadtmuseum waren, besonders angetan. Das freut auch Museumsleiterin Angela Wagner-Gnan: „Die Ausstellung, die noch bis 5. März geht, läuft sehr gut. Ich denke dass wir die Marke von 10 000 Besuchern knacken werden.“
In ihren fast 30 Jahren Berufserfahrung hat sie schon immer bei ihren Sonderausstellungen auf den „Mitmacheffekt“ gesetzt: „Junge Familien erreicht man mit den normalen Ausstellungen selten. Erst durch Ausstellungen, die eine gewisse Aktion hervorrufen, wie beispielsweise Spielausstellungen, werden diese Familien aufmerksam.“ Das hat sich auch diesmal wieder bewährt, wie auch Kerstin Schaich bestätigen kann: „Unser Sohn hat einen Kurs hier gemacht, der über mehrere Nachmittage ging. Eine Zeitreise von der Steinzeit bis hin zur Industrialisierung, die in Theorie und Praxis vermittelt worden ist. Ihm hat das so gut gefallen, dass er sich gleich noch mal angemeldet hat“, erklärt seine Mutter. Auch Silas Schwester Ida ist vom Stadtmuseumsfieber angesteckt worden, vor allem von der Lego-Ausstellung. Sie hat ihren fünften Geburtstag gleich in den Hallen der Stadtgeschichte Nürtingen gefeiert.
Die kindgerechte Führung, die mit der Suche einer bekannten Kinderfigur greifbar gemacht wird, das Spielzimmer mit Piratenschiff und die Lego-Bauecke, die extra wegen der Lego-Ausstellung eingerichtet worden ist - all das kam bei den ganz Kleinen ganz groß an, berichtet Kerstin Schaich begeistert. „Es gibt den Kindern die Möglichkeit, ganz nebenbei auch an die Stadtgeschichte herangeführt zu werden.“
Die Idee der Lego-Ausstellung ist nicht neu. Schon vor zehn Jahren konzipierte Angela Wagner-Gnan eine Ausstellung in dieser Form in Nürtingen. Dieses Mal gab es eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Ulmern Klötzlebauern. Besonders die Familie von Udo King aus Hülben hat von Anfang an Unterstützung zugesichert und dann auch gebaut wie die Weltmeister, erinnert sich die Museumsleiterin. Bei Recherchen im Internet war sie auf die Klötzlebauer gestoßen. Die 25 Lego-Fans aus dem Großraum Ulm präsentieren im Stadtmuseum Nürtingen eine Auswahl ihrer kunstvollen Modelle. Das Spektrum reicht von Nachbauten berühmter Bauwerke aus aller Welt bis hin zu futuristischen Star-Wars-Szenen - alles mit Lego-Bausteinen. „Lego hat große Tradition und ist generationenübergreifend“, erklärt Wagner-Gnan. Ihr war es aber wichtig, die Kinder besonders anzusprechen. „Kinder müssen schaffen“, sagt sie. Das können sie bei der Lego-Ausstellung auch tun.
Das Museum hat im Februar noch täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet - außer am Montag. Ab März dann dienstags, mittwochs und samstags von 14.30 bis 17 Uhr, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr.