Inspirierend: Mit traditionellen und weniger bekannten Liedern singen sich die Chöre des Gesangvereins Eintracht Nellingen in die Herzen und Sinne der Zuhörer. Foto: Eberle Quelle: Unbekannt

Von Elke Eberle

Fast bis auf den letzten Platz besetzt war die katholische Dreifaltigkeitskirche in Nellingen. Und in einer festlichen und stimmungsvollen Atmosphäre präsentierten die Chöre des Gesangvereins Eintracht Nellingen am frühen Samstagabend weihnachtliche Lieder aus unterschiedlichen Ländern. Traditionelles und weniger Bekanntes mischte sich in diesem die Sinne, das Herz und den Geist inspirierenden, adventlichen Konzert.

Ein reiner Männerchor hat eine besondere Ausstrahlung. Kraftvoll und dynamisch eröffnete der Ostfilderns unter der Leitung von Theo Rich den Abend mit Klassikern der Männerchor-Literatur. „Der Andachtsjodler und Andachtschor“ aus Österreich gehört fast automatisch in ein Weihnachtskonzert. Der Chor sang fünf Lieder mit feinen Abstimmungen und in vielen Nuancen. Bemerkenswert war, dass alle Sänger fast jedes Lied auswendig singen konnten. Und der Chor ließ sich leicht führen, durch Crescendo und Ritardando und durch Höhen und Tiefen, durch Dur und Moll.

Elf junge Frauen und ein junger Mann sind zusammen der Jugendchor „Nell‘ canto“. Dirigiert wird er von Andrea Weiss. Sie hat nicht nur Weihnachtslieder ausgewählt, sondern Lieder, die die Herzen öffnen und die Stimmen zum Strahlen bringen, etwa zwei Lieder aus dem Musical „Sister Act“ und das sehr emotionale „For the beauty of the earth“ von John Rutter. Eine Hymne an die Schönheit des Lebens, an das Miteinander, an Freundschaft und Liebe. Im Jugendchor singen Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, viel Wert wird auf Stimmbildung gelegt. Sie sangen aber nicht nur sehr exakt und musikalisch hervorragend, sondern zugleich mit einer ansteckenden Fröhlichkeit und begeisternder Leidenschaft. Auch das Lied „Happy X-Mas“ von John Lennon zusammen mit dem Chor „Swingin‘ Harmony“ unter der Leitung von Hilde Scheerer. Es ist immer wieder ein schönes und ein bereicherndes Klangerlebnis, wenn sich verschiedene Chöre mischen. An der Orgel spielte Rainer Stolle in einem sehr prägnanten und auf den Punkt gebrachten Zwischenspiel “Alla Hornpipe“ aus Händels Wassermusik. Drei italienische Weihnachtslieder aus unterschiedlichen Regionen präsentierte „Swingin‘ Harmony“ alleine. In „Quando nascette Ninno“ aus Neapel wird ein unerfüllbarer Traum in der Heiligen Nacht Realität. Aus wilden Tieren werden Freunde, es herrscht Frieden überall und die Erde wird zum Paradies. Der neugeborene Jesus ist zugleich königlicher Sohn, ein kleiner Junge und Erlöser, wunderschöne Lilie und das Paradies des Herzens. Und genau das besang der Chor sehr feierlich und erhaben in den beiden folgenden Schlafliedern.

Die Weihnachtskantate „In dulci jubilo“ von Hans Lang vereint viele bekannte Weihnachtslieder. Unter der Leitung von Rainer Stolle intonierte der Stammchor sehr differenziert und gemeinsam mit „Swingin‘ Harmony“ die 15- teilige Kantate. Erzählt wird die Weihnachtsgeschichte, getragen wird die Kantate von den Rezitativen zweier Solisten. Für Thomas Wilk mit seiner sehr schönen Baritonstimme war es eine Premiere, sein erstes Solo hat er hervorragend gemeistert. An seiner Seite war Hilde Scheerer, sie ist musikalischer Profi und ihr Sopran bezaubert immer wieder neu. Souverän begleitete Georg Dietl am Klavier die Chöre. Die Kantate mündet in das bekannte „In dulci jubilo, nun singet und seid froh“. Dieser Chorsatz bildete den Schluss des Konzertes und war gleichzeitig sein Motto. Das Lied zeigt die Freude, die Singen machen und bereiten kann. Denn die Chöre bescherten dem Publikum und vielleicht auch sich selbst eine große Portion Weihnachtsglück. Und nicht allein den Anwesenden: Der Erlös des Konzertes ging zugunsten der EZ-Weihnachtsspendenaktion.