Ralf Oldendorf, Bernhard Schneider, Carolin Höbrink, Thomas Mathros, Karin Stiebler, Ralf Horn, Marta Moksa (von links) mit symbolischem Hefezopfschlüssel. Foto: Bail Quelle: Unbekannt

Von Petra Bail

„Es ist ein schönes Haus geworden“, freute sich Ralf Oldendorf bei der Einweihung des Palmschen Gartens in Deizisau. Der Prokurist für Regionen und Markt der Evangelischen Heimstiftung (EHS), die das Quartierhaus im Herzen des Ortes gebaut hat und betreibt, stellte die Vorzüge des Ensembles mit Pflegeeinrichtung, betreutem Wohnen und Kindertagesstätte vor. Gleichzeitig wurde Carolin Höbrink als Hausdirektorin in ihr Amt eingeführt.

Zahlreiche Gäste nahmen an der offiziellen Einweihung teil. Im Herbst vergangenen Jahres war die Einrichtung mit dem modernen Wohngruppen-Konzept eröffnet worden. Seit Wochen sind die 50 Einzelzimmer auf zwei Etagen belegt. Passend zum Namen zitierte Oldendorf die Schauspielerin Audrey Hepburn, die sagte: „Einen Garten zu pflanzen, bedeutet an morgen zu glauben.“ Die Heimstiftung glaube fest daran, dass Menschen dort, wo sie glücklich sind, auch lange verweilen. Deshalb baue sie für Betagte ein Zuhause mit kleinen Wohngruppen, die gemeinsame Aufenthaltsbereiche haben, mit warmen Farben und vor allem: mitten im Geschehen. Das Rathaus, der Marktplatz, Einkaufsmöglichkeiten und die Kirchgemeinden befinden sich in der Nachbarschaft.

„Das Haus ist eine Schatzkiste“, schwärmte Clemens Grauer, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, der das Haus gemeinsam mit Monika Siegel von der katholischen Kirche und Martin Schneidemesser von der evangelisch-methodistischen Kirche segnete. Für Bürgermeister Thomas Matrohs ist der Palmsche Garten ein Jahrhundertprojekt mit Modellcharakter. Insbesondere das Hospiz-, Palliativ- und Notfallzimmer sei ein Leuchtturmprojekt, das es so in Baden-Württemberg noch nicht gebe. Klaus Hillius von der Hospizgruppe Deizisau und Altbach sprach von einem einmaligen Modell für schwerkranke oder sterbende Menschen, das aber auch als Akut-Pflegezimmer in Notfallsituationen zur Verfügung steht. Bislang nahmen fünf Menschen das Cicely-Saunders-Zimmer in Anspruch.

Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der Heimstiftung, nahm die Amtseinsetzung von Carolin Höbrink vor. Die Hausdirektorin in Teilzeit, die bereits seit einem halben Jahr tätig ist, würdigte er, weil sie die Ärmel hochkremple und zupacke. Höbrink gab zu, dass es für sie als Mutter von zwei kleinen Kindern nicht immer einfach war, die neue Einrichtung auf den Weg zu bringen. Mit viel Einsatz, guter Organisation und einem tollen Team an der Seite habe man alle Hürden gemeistert: Vollbelegung, die erste externe Prüfung durch die Heimaufsicht, die erste Heimbeiratswahl. Es gab ein gemeinsames Weihnachtsfest und Fasching wurde gefeiert. Die Hausdirektorin lobte den Elan der Ehrenamtlichen, die in kürzester Zeit ein vielfältiges Angebot auf die Beine gestellt haben. Die Aussicht auf das erste Sommerfest, den Bewohnerausflug, die Wahl zur Mitarbeitervertretung und den Ausflug bezeichnete sie als „viele schöne Momente, die auf uns warten, und auf die wir uns freuen können.“

Architekt Ralf Horn von ARP Stuttgart überreichte zusammen mit seiner Kollegin Marta Moksa den symbolischen Schlüssel. Für ihn hat das Gebäude, dessen Baukörper behutsam in Umgebung und Nachbarschaft eingefügt wurde, eine besondere Prägung. Der Verein Altenhilfe Plochingen, Altbach, Deizisau ist der Förderverein des Palmschen Gartens. Vorsitzender Sigurd Layer verwies stolz darauf, T-Shirts mit dem Logo des Vereins und der Heimstiftung für die Ehrenamtlichen bedrucken zu lassen.

Um den schönen Außenbereich nutzen zu können, schlug EHS-Regionaldirektorin Karin Stiebler vor, einen Grill und Bänke anzuschaffen. Die Anregung griff Architekt Horn auf: Unter großem Applaus erklärte er sich spontan bereit, den Grill zu stiften. „Aller Anfang ist schwer“, sagte Stiebler, verkündete aber voller Zuversicht: „Gemeinsam schaffen wir das.“ Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Ensemble Divertimento.