(adi) - Die Esslinger Weingärtner dürfen auf eine Finanzspritze für den aufwendigen Betrieb ihrer Steillagen hoffen. Grüne und CDU hatten in ihren Koalitionsverhandlungen ein Förderprogramm für den Steillagenanbau in Baden-Württemberg vereinbart, das pro Jahr drei Millionen Euro bereitstellen und auch den hiesigen Weinbauern zugutekommen soll.

Wie der Esslinger CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Deuschle mitteilt, wird nun bei der EU-Kommission die Genehmigung höherer Landeszuschüsse beantragt. „Von Seiten der Landesregierung ist geplant, die Förderung von aktuell 900 Euro pro Hektar auf 3000 Euro pro Hektar hochzuschrauben“, erklärt Deuschle, der zuversichtlich ist, dass der Antrag das Genehmigungsverfahren in Brüssel erfolgreich durchlaufen wird. Wenn das im Frühjahr 2017 gelinge, könnten auch die Esslinger Wengerter 2018 in den Genuss höherer Zuschüsse kommen. „Das ist ein guter Schritt“, freut sich Deuschle. „Die Bewirtschaftungskosten liegen in den abgegrenzten Steillagen deutlich höher. Die Steillagen sind nicht maschinell zugänglich, der Anbau ist wesentlich arbeitsintensiver.“

Auch der Vorstand des Esslinger Staffelsteiger-Vereins begrüßt die Fördermittelerhöhung für die betroffenen Wengerter. Der Vorsitzende Otto Rapp und sein Stellvertreter Claus Hägele betonen jedoch, dass die zusätzlichen Mittel ausschließlich dem Steillagenanbau und nicht der Arbeit des Staffelsteiger-Vereins zugutekommen, der sich dem Erhalt des Kulturguts und der Sanierung der Trockenmauern sowie der Wasserstaffeln verschrieben hat. Für den Erhalt der Trockenmauern und der Wasserstaffeln sei der Verein weiter dringend auf finanzielle Unterstützung insbesondere durch die Stadt Esslingen angewiesen. Das sieht auch Deuschle so: „Die terrassierten Steillagen sind Kulturdenkmale und prägen unser Stadtbild auf besondere Weise. Sie sind nicht nur für den Weinbau, sondern auch für die Ökologie wichtig, es ist Lebensraum für Echsen und andere Tiere.“