22.01.2017 Wasserrohrbruch in der Heilbronner Straße in Esslingen

 Foto: SDMG - SDMG

Von Claudia Bitzer
Warum die Trinkwasserleitung der Stadt Esslingen gestern Nachmittag geplatzt ist, konnte Dieter Fingerle von den Stadtwerken Esslingen noch nicht sagen. „Wie ein Wasserfall hat es sich angehört“, erzählt Josef Tomasko, der im dritten Stock darüber wohnt. Sein Besuch hatte sich gerade ein Zigarette auf dem Balkon gegönnt, als es unten zu plätschern begann. Die Wirkung war jedenfalls nicht zu übersehen. Vor den Wohnblocks 32 und 34 an der Heilbronner Straße sprudelte Wasser ans Tageslicht.

See auf der Straße

Und zwar so viel, dass es die Heilbronner Straße auf eine Höhe von zehn Zentimeter flutete. Das Wasser schoss dann von der Straße in die benachbarte Tiefgarageneinfahrt der Wohnanlage, die 234 Plätze für insgesamt neun Häuser der Anlage bietet. Zugleich drang es in 21 Keller und Versorgungsräume vorwiegend der Häuser 32 sowie 34 ein und arbeitete sich von dort aus ebenfalls zur Tiefgarage vor, berichteten Anwohner. Laut offiziellem Bericht der Feuerwehr „liefen erhebliche Wassermengen in die Tiefgarage und in drei Wohngebäude entlang der defekten Hauptwasserleitung“.

Um 14.10 Uhr war der erste Anruf der Polizei bei der Feuerwehrleitstelle eingegangen, der von einem Wasserrohrbruch und Wasser berichtete, das in eine Tiefgarage gelaufen sei. Um 14.18 Uhr war die Feuerwehr vor Ort. Laut dem stellvertretenden Stadtbrandmeister Roland Reutter, Einsatzleiter vor Ort, stand für die Feuerwehrleute beim Anblick des Sees auf dem Grün vor den Häusern und auf der Straße gleich fest, dass ein Fahrzeug allein nicht genügen würde.

Glück im Unglück

Polizei, Stadtwerke, Tiefbauamt und NetzeBW eilten vor Ort, Strom und Wasser wurden großflächig abgedreht. Dabei hatten die Bewohner der Anlage sogar noch Glück im Unglück. In der Tiefgarage beschränkten sich die Fluten auf den der Straße zugewandten Teil. Der umfasst etwa 60 Stellplätze, berichtet Hausmeister Ronny Hellwig. Zudem handelt es sich bei diesen um höhenverstellbare Doppelparker, sodass das Wasser laut Feuerwehr nur an der tiefsten Stelle auf 50 Zentimeter anstieg und ihr Einsatzleiter Reutter zumindest gestern Nachmittag keine beschädigten Autos vermelden musste. So jedenfalls der vorläufige Stand.

Heftiger traf es indessen 21 Keller und Versorgungsräume der drei Häuser 30 bis 34 an der Straßenkante, vor allem der Gebäude 32 und 34. Dort stand das Wasser teilweise bis zu einem Meter hoch, berichtet der stellvertretende Stadtbrandmeister Reutter. Auch ein Aufzugsschacht musste ausgepumpt werden.

Die Feuerwehr war mit 20 Einsatzkräften und sieben Fahrzeugen vor Ort, um das Wasser von der Straße, aus der Tiefgarage und den Kellern zu pumpen. Stadtwerke und Netze BW versuchten, für die betroffenen Häuser so schnell wie möglich eine Notversorgung in Sachen Strom und Wasser hinzubekommen. Frieren mussten die Bewohner nicht: Die Heizanlage blieb intakt. Um 18.30 Uhr waren die Arbeiter gestern noch dabei, die Wasserversorgung behelfsweise wieder herzustellen und das Haus Nummer 34 mit Notstrom versorgen zu können. Laut Hausmeister Hellwig saßen nicht nur die Mieter und Eigentümer der Wohnanlage Heilbronner Straße 26-42 auf dem Trockenen, sondern auch noch einige aus der Umgebung. „Aber die Arbeiter sind da draußen so schnell, dass sie das sicher zügig hinbekommen werden“, sagte Hellwig.