Zwar hatte er mit zehn Frosttagen auch einige kühle Auftritte, aber insgesamt zeigte sich der November mit überdurchschnittlich vielen warmen Tagen und vergleichsweise vielen Sonnenstunden sowie wenig Regen oft von seiner angenehmen Seite. Grafik: Deutscher Wetterdienst Stuttgart Quelle: Unbekannt

Von Melanie Braun

Rekorde hat der November in der Region nicht geknackt. Dennoch hört sich das Zeugnis, das ihm die Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst auf dem Stuttgarter Schnarrenberg ausstellen, gar nicht so schlecht an: Etwas zu warm, etwas zu trocken und durchschnittlich sonnig sei der Monat gewesen, der gemeinhin eher als trübe Phase gilt. Damit ist er in guter Gesellschaft, denn insgesamt lautet das Fazit für diesen Herbst: zu warm, zu trocken und etwas zu sonnig.

Schon gleich zu Anfang zeigte sich der November von seiner Sonnenseite: Er begann relativ warm - so, wie sich der Oktober verabschiedet hatte. Doch schon nach wenigen Tagen wurde das stabile Hochdruckwetter mit dem Durchzug einer Kaltfront aus Nordwesten beendet. Fortan wechselten sich Sonne, Wolken und Regen ab. Bis zur Mitte des Monats dauerte das kühl-nasse Intermezzo, das durch Tiefs vom Nordatlantik ausgelöst wurde. Bis zum 15. November wurden schon sechs Frosttage gezählt, insgesamt hatte der Trauermonat zehn davon im Gepäck - einen mehr als im langjährigen Mittel.

Doch dann wechselte die Wetterlage: Fast bis zum Ende des Monats dominierten milde Temperaturen das Klima, erst garniert mit einigen Regenschauern, später dann eher trocken und föhnig. Zum Schluss trat der November noch einmal aufs Gaspedal: In den letzten drei Tagen gab es richtig viel Sonne - wenn auch bei frostigen Temperaturen. Selbst tagsüber stieg das Thermometer nur wenig über null Grad Celsius.

Trotz seines zeitweise unterkühlten Auftretens war der November mit einer Mitteltemperatur von 5,2 Grad im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt um 0,5 Grad zu warm. Allerdings ist er damit noch weit vom absoluten Wärmerekord entfernt, den der November 1994 mit einer Mitteltemperatur von 9,1 Grad hält. Ein Jahr zuvor war mit durchschnittlichen 1,4 Grad der kälteste November seit Beginn der Wetteraufzeichnungen registriert worden.

Der wärmste Tag im vergangenen Monat war der 20. November mit einem Höchstwert von 15,9 Grad. Doch das ist beileibe kein neuer Tagesrekord und weit weg vom absoluten Monatsrekord, der mit 21,4 Grad am 1. November 1968 gemessen wurde. Die tiefste Temperatur lag am Morgen des 30. November bei minus 4,8 Grad.

Auch wenn so mancher kühle, regnerische Tag überstanden werden musste, so war die Sonne dennoch überdurchschnittlich oft zur Stelle, um trübe Gedanken zu verjagen: Sie schien insgesamt 73,6 Stunden. Das sind mit 103,7 Prozent des Durchschnitts etwas mehr als das vieljährige Mittel. Dazu passt, dass der vergangene Monat auch vergleichsweise etwas zu trocken war: Mit insgesamt 44 Litern Niederschlag pro Quadratmeter erreichte er nur 91,3 Prozent des langjährigen Mittelwerts. Richtig ungemütlich wurde es am 10. November, als mit 11,2 Litern pro Quadratmeter die höchste Regentagesmenge fiel.

Auch insgesamt war der Herbst etwas zu warm: Mit durchschnittlichen 11,0 Grad lag er 1,2 Grad über dem Durchschnitt und ist damit der siebtwärmste Herbst seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Rekordhalter ist bislang der Herbst 2006 mit einem Mittelwert von 13,3 Grad, am kältesten war es 1952 mit durchschnittlich 7,6 Grad. Doch auch ohne Spitzenreiter zu sein, hatte der Herbst einiges zu bieten, nämlich ganze zwölf Sommertage mit 25 Grad und mehr, das sind acht mehr als im Durchschnitt. Sie fanden allesamt im September statt. An dreien davon stieg das Thermometer sogar auf mehr als 30 Grad, damit galten sie als heiße Tage, die im Herbst normalerweise nicht vorkommen. Ebenfalls unterdurchschnittlich war der Niederschlag im Herbst, mit insgesamt 389,6 Sonnenstunden war er außerdem etwas freundlicher als normalerweise üblich.