Die Balkonpflanze des Jahres wird auf dem Esslinger Marktplatz vom Kreisgärtnermeister Hansjörg Schmauk (links), dem Direktor des Blühenden Barocks in Ludwigsburg, Volker Kugel (Mitte), und OB Jürgen Zieger auf den Namen Lila Luzi getauft. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Von Melanie Braun

Sie ist leuchtend lila mit einer weißen Mitte, sie ist robust und liebt die volle Sonne, ist aber auch im Halbschatten zufrieden - damit ist die Lila Luzi eine Topkandidatin für die Bepflanzung von Balkon und Beet. Deshalb haben der Kreisgärtnermeister Hansjörg Schmauk, der Oberbürgermeister Jürgen Zieger und Volker Kugel, Direktor des Blühenden Barocks in Ludwigsburg, die Verbene gestern auf dem Esslinger Marktplatz zur Balkonpflanze des Jahres und auf den Namen Lila Luzi getauft.

Eigentlich soll mit der Blumentaufe die Sommersaison in den Gärten und auf Balkons eingeläutet werden - doch das Wetter zeigte sich gestern noch nicht einmal frühlingshaft. Stattdessen gossen Zieger, Kugel und Schmauk den einigen Dutzend Exemplaren der neuen Balkonkönigin am Löwenbrunnen bei Regen, Kälte und grauverhangenem Himmel das Taufwasser über die lila Köpfchen. Dabei ließen sie sich von dem Schmuddelwetter die Laune nicht verderben: „Das ist der beste Tag für die Pflanzentaufe, denn es kann nur besser werden“, fand Blüba-Chef Volker Kugel.

Er zeigte sich als großer Fan der Lila Luzi, lobte sie als unermüdliche Blüherin und robuste Zeitgenössin. „Nur den Düngersack dürfen Sie nicht zu weit wegstellen“, riet er. Denn die Verbene müsse regelmäßig gedüngt und möglichst auch schon in vorgedüngte Erde gepflanzt werden. Außerdem möge sie weder Staunässe noch Ballentrockenheit: „Aber welche Pflanze mag das schon?“, fragte der Gartenexperte rhetorisch. Zudem sollten die verwelkten Blüten regelmäßig entfernt werden. Kombinieren könne man die Lila Luzi gut mit weißem Zauberschnee, aber auch mit Geranien oder Petunien und allem, was einem sonst gefällt.

Allerdings sei es jetzt noch ein klein wenig zu früh, um Balkon und Beet zu bepflanzen, damit solle man möglichst bis Mitte Mai, also bis nach den Eisheiligen warten, warnte Kugel. Wer seinen Balkonkasten dennoch gern jetzt schon richten wolle, könne diesen sicher bei seiner Gärtnerei unterstellen - denn tunlichst vermeiden solle man es, die Blumen tagelang in die dunkle Garage zu stellen: „Das ist Gift für die Pflanzen“, betonte er.

Zum sechsten Mal organisierte die Esslinger Kreisgruppe des Württembergischen Gärtnereiverbands gestern die Pflanzentaufe - erstmals auf dem Esslinger Marktplatz. Sonst wurde die Aktion, mit der die Gärtner die Leute auf Sommerpflanzen aufmerksam machen wollen, die toll aussehen und leicht zu pflegen sind, stets in einer der Gärtnereien im Kreis vorgenommen. Aber man wolle nah bei den Kunden sein, erklärte Schmauk. Schließlich gehe es darum, ihnen eine neue Pflanze näher zu bringen.

Seit 2004 kürt der Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen jedes Jahr eine Beet- und Balkonpflanze des Jahres. Ausgezeichnet werden Sommerblüher, die sich durch besondere Eigenschaften vom restlichen Sortiment abheben, etwa durch eine lange Blühdauer, Robustheit oder Resistenz gegen Krankheiten.